Quartiersuche: Asylforum kritisiert Zeitdruck

Dass säumige Bundesländer jetzt unter Zeitdruck Quartiere für Asylwerber suchen, sei kontraproduktiv, kritisierten Teilnehmer des Asylforums in Salzburg. Sie sind gegen Kasernen als Quartiere, wie es Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will.

Gegen den Plan von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die Kasernen als Quiartiere will, regt sich Widerstand. Die längere Frist für die Quartiersuche sei kein Freibrief für Untätigkeit der Bundesländer, sagt Anny Knapp von der Asylkoordination.

„Erpresserischer Zeitdruck, der nichts bringt“

„Die Bundesländer sollen möglichst rasch handeln. Aber es hat keinen Sinn, zu sagen, dass die Anzahl der Asylwerber in Traiskirchen bis Ende November auf 480 reduziert werden muss, andernfalls man diese Leute in Containern unterbringe. Diese erpresserische Situation finde ich unzumutbar. Es ist eben nicht einfach, Quartiere von heute auf morgen aus dem Boden zu stampfen, die eben nicht nur irgendwelche irgendwo in der Pampa sind, sondern wo auch eine entsprechende Qualität vorhanden ist und wo auch der Zugang zu entsprechenden Betreuungseinrichtungen wie Ärzte oder Deutschkurse möglich ist.“

„Menschen nicht in Kasernen pferchen“

In Oberösterreich - so wie Salzburg ein säumiges Bundesland bei den Quartieren - könnte man bis Weihnachten die Quote erfüllen, sagt Christian Schörkhuber von der Volkshilfe. „Es geht da um einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen, wo die Quote erfüllt ist. Das soll und muss man abwarten, denn man muss die Kasernen verhindern. Natürlich gehört Traiskirchen entlastet. Aber die Menschen, die jetzt in Traiskirchen sind, für eine Übergangszeit von einigen Monaten in Kasernen zu pferchen und danach wieder umzuquartieren, das ist menschenunwürdig.“

Rainerkaserne als Flüchtlingsquartier im Gespräch

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, hatte als Plan B Container und Quartiere in Kasernen angekündigt. Die Rainerkaserne in Elsbethen (Flachgau) ist als ein mögliches Flüchtlingsquartier im Gespräch. Der Käufer dieses Areals, Red Bull habe dieser Lösung schon zugestimmt, heißt es aus dem Militärkommando Salzburg. In Elsbethen könnten ungefähr 30 Asylwerber für ein halbes Jahr untergebracht werden, und zwar bereits ab kommender Woche. Schon in wenigen Tagen will die zuständige Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) die Quartiere bekanntgeben.

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