Teures Wohnen: Alleinstehende in Not

Alleinstehende sind zur Zeit die größten Sorgenkinder der Salzburger Gefährdetenhilfe. Diese Einrichtung versucht die Hilfesuchenden vor einer Delogierung zu bewahren.

Jede Wochen suchen rund zehn Alleinstehende Hilfe in der Beratungsstelle der Gefährdetenhilfe. Doch gerade bei alleinstehenden Frauen und Männern ist das Helfen oft schwieriger als bei Familien, sagt Wilfried Raith von der Gefährdetenhilfe: „Dort haben wir ein relativ großes Problem, weil Hilfsmaßnahmen nicht ausreichend vorhanden sind, um die Wohnkosten einerseits sich leisten zu können und wenn einmal ein Mietrückstand besteht diesen eventuell mit Unterstützungsleistungen wieder abzudecken, um eben die Wohnung nicht wieder zu verlieren.“

Wohnbeihilfe auch für Privatwohnungen

Eine wichtige Hilfe wäre, so Wilfried Raith, Wohnbeihilfe für alle, auch für Salzburger in Privatwohnungen, die ja derzeit keinen Anspruch haben. Ein zweites Problem ist die Obergrenze von 380 Euro, die ein Alleinstehender mit Mindestsicherung für seine Wohnung ausgeben darf. Um diesen Preis sei in Salzburg nicht einmal eine Garconniere zu finden, weiß Raith. Bezahlt jemand mehr für seine Wohnung, dann muss er das mit dem Geld tun, das er für seinen Lebensunterhalt braucht und auch mit Mietrückständen kann ihm die Gefährdetenhilfe dann nicht helfen, bedauert Wilfried Raith.

Frauenhaus keine Anlaufstelle für Wohnungslose

Die Problematik der Wohnungsnot bestätigt auch das Salzburger Frauenhaus, denn dort melden sich immer mehr Frauen, die nicht Opfer von Gewalt sind, sondern nicht wissen, wo sie schlafen sollen. Doch das Frauenhaus bietet nur bedrohten Frauen und Kindern Schutz, deshalb können wohnungslose Frauen nicht aufgenommen werden. Birgit Thaler-Haag vom Salzburger Frauenhaus vermisst eine Anlaufstelle für Frauen, die dringend eine Wohnung brauchen: „Leider müssen wir den Frauen sagen, nachdem sie nicht in unsere Aufnahmekriterien passen, dass es in Salzburg keine stationäre Einrichtung gibt, wo sie wohnen können - mit ihren Kindern auch wohnen können und wo ihnen auch weiter geholfen wird.“