Heimkinder systematisch traumatisiert?

In Österreich ist die Zahl der Kinder, die in Heimen oder bei Pflegeeltern leben, in den letzten zehn Jahren ständig angestiegen. 11.350 waren es Ende 2011. Bei einer Fachtagung in Salzburg fordern Experten von der Politik grundlegende Reformen des Systems.

Kind mit Teddybär

Fotolia/Jean B.

Es gebe vielerlei Widersprüche und Missstände bei der staatlichen Hilfe für benachteiligte Kinder, sagen Fachleute

Kinderanwältinnen, Familienrichter und Sozialarbeiter fordern einen schon lange nötigen Reformschub von der Politik für die vom Leben benachteiligten Kinder, wie es in der Fachwelt heißt.

Bestmögliche Hilfe für Traumatisierte

320 Experten treffen sich ab Donnerstag bei einer Tagung in Salzburg, um Wege zu finden, wie man traumatisierten Heimkindern bestmöglich helfen kann.

Geldmangel und eine Delogierung waren die Ursachen, dass ihr zwei Kinder abgenommen wurden, erzählt eine Salzburgerin: „Wir haben uns in einer Pension eingemietet, die ich auch nicht mehr zahlen konnte. Dann bin ich verhaftet worden. Dabei sind mir die Kinder genommen worden.“

Warum tut man Menschen das an?

Dreieinhalb Jahre leben die Kinder nun schon in einem Heim. Den Staat kostet das 9.000 Euro pro Monat. Ambulante Betreuung und ein Lohnkosten-Zuschuss für die Eltern wären wohl billiger. Doch stattdessen wurde die Mutter lohngepfändet und muss 300 Euro monatlich zahlen, für die Unterbringung der Kinder im Heim - mit der sie und die Kinder nicht einverstanden sind.

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