Kritik an illegalen Überstunden für Lehrlinge

Mehr als die Hälfte der Lehrlinge in Salzburger Handelsbetrieben müsse Überstunden machen, obwohl das für Leute unter 18 verboten ist. Das kritisiert die Gewerkschaft der Privatangestellten. Die Wirtschaftskammer weist die Kritik zurück.

Supermarkt Regal

APA/Julian Stratenschulte

Lehrlinge im Handel berichten in Umfragen über Dinge, die ihnen nicht gefallen oder gefallen

Die Gewerkschaft hat dazu ca. 2.000 Salzburger Handelslehrlinge befragt. Die Wirtschaftskammer kontert mit einer eigenen Umfrage. Fast alle Lehrlinge seien drei Jahre nach Lehrabschluss mit ihrem Beruf zufrieden.

„Überstunden sind das Schlimmste“

Schlechter Verdienst, Druck bei Krankheit, viel Arbeit am Samstag, kein Urlaub zum gewünschten Zeitpunkt - die Arbeitsbdingungen der Salzburger Lehrlinge in Handelsbetrieben sind für GPA-Jugendsekretärin Ines Rehrl erschreckend:

„Das Schlimmste sind die Überstunden, die Lehrlinge machen müssen, auch von denen unter 18 - das ist ungesetzlich. 57 Prozent müssen sie machen, elf Prozent bekommen sie auch überhaupt nicht ausbezahlt.“

Wirtschaftskammer kontert mit eigener Umfrage

Johann Höflmaier von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer kontert mit einer aktuellen Umfrage seiner Institution unter Salzburger Jugendlichen. Demnach seien drei Jahre nach dem Lehrabschluss 90 Prozent der Handelsangestellten mit ihrer Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden:

„Es ist klar und deutlich ein völlig anderes Bild, als es die Gewerkschaft zu zeichnen versucht. Die Zufriedenheit der Lehrlinge ist äußerst hoch.“

„16-Jährige unzufriedener als Ältere“

Zwei Umfragen, zwei Ergebnisse: Vielleicht sehen 21-Jährige ihre Arbeit auch anders als 16-Jährige, versuchen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer eine Erklärung.

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