Entschädigung für Ex-Landestheater-Finanzchef

Die Affäre rund um den ehemaligen Finanzchef des Salzburger Landestheaters Stefan B. dürfte jetzt mit einem Vergleich und 100.000 Euro enden. Wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung von Mitarbeiterinnen per SMS war B. ja entlassen worden, hatte dagegen aber geklagt.

Der am 16. Juli fristlos entlassene kaufmännische Direktor, der anzügliche SMS an Mitarbeiterinnen verschickt haben soll, hatte das Land beim Arbeitsgericht auf Wiedereinstellung geklagt. Falls er diesen Prozess gewonnen hätte, hätte er bis zu 392.000 Euro Abfertigung bekommen können. Denn sein befristeter Dienstvertrag galt bis zum 31. Dezember 2015.

Deshalb machte das Gericht einen Vergleichsvorschlag, wonach das Dienstverhältnis mit 31. März 2013 einvernehmlich aufgelöst wird. Bis dahin bekommt er sein monatliches Bruttogehalt, dazu noch eine freiwillige Abschlagszahlung von 25.000 Euro. Er wird vom Dienst freigestellt. Der Theaterausschuss des Landes stimmte dem Dienstagnachmittag dieser Regelung zu. Am Mittwoch ist ein weiterer Gerichtstermin in der Causa anberaumt, bei der der Vergleich fixiert werden soll.

Schlusstrich unter Affäre

Beide Streitparteien wollen nun einen Schlussstrich unter der medial breit getretenen Affäre ziehen. „Ja, wir stimmen dem Vorschlag zu“, sagte Stefan B. „Es ist mir darum gegangen, dass mein Ruf wiederhergestellt wird. Ich wollte im Theater weiterarbeiten, es ist mir nicht vordergründig ums Geld gegangen“, erklärte der entlassene Direktor, warum er das Land geklagt hatte. Er sehe jetzt seiner Bewerbungsphase für einen neuen Job zuversichtlich entgegen.

Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem zeigte sich in einer Stellungnahme erleichtert: „Ich bin froh über diese Entscheidung des Theaterausschusses. Damit ist sichergestellt, dass – wenn auch die Klägerseite einem Vergleich zustimmt – das Landestheater sehr schnell wieder in ruhigere Fahrwasser kommt und durch seine künstlerische Arbeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und nicht durch den Konflikt mit seinem ehemaligen kaufmännischen Leiter.“

Neuer kaufmännischer Chef erst im April

Der Theaterausschuss habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, werde aber einem Vergleich nicht im Weg stehen, sagte Kulturreferent David Brenner (SPÖ): „Damit folgen wir einem dringenden Wunsch der Mitarbeiter des Landestheaters und ermöglichen es dem Haus, sich wieder auf seine ureigensten Aufgabe zu konzentrieren. Eine Neubestellung des kaufmännischen Direktors erfolgt erst im April, daher entstehen dem Landestheater keine zusätzlichen Kosten durch diesen Vergleich.“

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