ASKÖ-Neustart mit Finanz-Altlasten

Die neue Salzburger Führung des Sportdachverbandes ASKÖ hat Dienstagvormittag die Zukunftspläne des von Affären gebeutelten Verbandes präsentiert. Doch dieser Neustart erfolgt mit erheblichen finanziellen Altlasten.

Eines vorweg: Trotz der schwierigen Situation wird die ASKÖ finanziell über die Runden kommen, betonte Präsident Gerhard Schmidt. Doch bei einem Budget von 1,3 Millionen Euro muss die ASKÖ viel Geld für Kredit- und Förderrückzahlungen an Stadt und Land Salzburg aufbringen: 64.000 Euro an die Stadt Salzburg, 35.000 Euro an die Landessanitätsdirektion und zwischen 80.000 und 220.000 Euro an das Landessportreferat. Hier sind noch Verhandlungen ausständig.

Sportbauernhof: 150.000 Euro Einnahmen nötig

Der Auslöser der aktuellen Misere hängt der ASKÖ wie ein Klotz am Bein: Der Sportbauernhof in Waldzell (OÖ) - Idee und Projekt der ehemaligen ASKÖ-Spitze. Die Auslastung ist immer noch nicht kostendeckend. Ein Verkauf des umgebauten und erweiterten Bauernhofs ist unmöglich, da dann hunderttausende Euro öffentlicher Förderung zurückzuzahlen wären.

Der ASKÖ-Sportbauernhof in Waldzell (OÖ)

ORF

Der Sportbauernhof der ASKÖ in Waldzell muss jährlich 150.000 Euro bringen

Pro Jahr braucht die ASKÖ Erlöse von 150.000 Euro aus dem Sportbauernhof. Für kommendes Jahr hofft Gerhard Schmidt, dass 100.000 bis 110.000 Euro erreicht werden.

Zudem müsse die Auslastung bei den Kursen zur Gesundheitsförderung steigen, um hier die Ertragssituation deutlich zu verbessern, ergänzte Schmidt. Auch um die eigenen Vereine will sich die ASKÖ künftig wieder mehr kümmern.

Wenn Strafverfahren, will sich ASKÖ anschließen

Unterdessen nehmen die Prüfer von Stadt Salzburg und Bundessportorganisation die ASKÖ, den „Club aktiv gesund“ und die „Sportparks and more“ nach wie vor genau unter die Lupe. Auch die Staatsanwaltsschaft untersucht, ob dem ehemaligen ASKÖ-Präsidenten Franz Karner strafrechtlich der Prozess gemacht werden könnten.

Sollte an den Vorwürfen gegen Karner etwas dran sein, könnte sich die ASKÖ als Geschädigte dem Verfahren anschließen - das sagte Gerhard Schmidt am Dienstag.

Lösung von SPÖ „emotional schwergefallen“

Die ASKÖ ist auch nicht mehr eine Vorfeldorganisation der SPÖ - hier wurden die Statuten geändert, auch wenn das Gerhard Schmidt schwerfiel: „Ich bin 40 Jahre SPÖ-Mitglied. Natürlich fällt es mir emotional schwer, diesen Schritt zu gehen. Aber er ist auf Grund der neuen gesetzlichen Regelungen sinnvoll und notwendig - nicht nur bei der ASKÖ, sondern auch die Naturfreunde, der Pensionistenverband und selbst die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) muss hier Neuregelungen vollziehen. Aber es wird auch in Zukunft gestattet und erwünscht sein, wenn Funktionärinnen und Funktionäre ein gutes Verhältnis zur SPÖ pflegen.“

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