Industrie erwartet Auftrags-Rückgang

Die Salzburger Industrie erwartet in den letzten Monaten 2012 einen Rückgang der Aufträge und damit der Produktion. Vor diesem Hintergrund fordern die Industriellen neuerlich flexible Arbeitszeitregelungen ein.

Die Stimmung unter den 36 Salzburger Industrieunternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, ist zwar nicht schlecht - doch die Mehrheit rechnet mit einer stagnierenden Auftragslage oder leichten Rückgängen. Bei der Umfrage durch die Industriellenvereinigung zeigt sich auch, dass Prognosen und Produktionsplanungen immer schwieriger werden.

Aufträge „relativ kurzfristig“

„Die Aufträge werden heute nicht mehr mittel- und langfristig eingebucht, sondern relativ kurzfristig“, sagt Industriellenvereinigungs-Geschäftsführerin Irene Schulte. „Darauf müssen sich die Unternehmen einstellen - sie brauchen dazu aber auch die Rahmenbedingungen. Es scheitert an der Zustimmung der Gewerkschaften. Im konkreten Fall bei Liebherr Bischofshofen gab es bereits eine Urabstimmung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich zu 88 Prozent gewünscht haben, flexibler arbeiten zu dürfen.“

Bei Liebherr in Bischofshofen muss ja ein Viertel der Belegschaft ab November in Kurzarbeit gehen.

Produktion bei Liebherr in Bischofshofen (Pongau)

ORF

Bei Liebherr in Bischofshofen muss ein Viertel der Mitarbeiter in Kurzarbeit

Politik soll entgegen kommen

Das Argument, dass die Arbeitnehmer in den vergangenen Jahren bereits genügend Entgegenkommen gezeigt hätten, kommentiert Schulte so: „Wir müssen in die Zukunft sehen. So wie sich die Unternehmer auf den Markt einstellen müssen, und erkannt haben, dass hier die Aufträge in Wellen kommen und sehr kurzfristig kommen.“

Die Salzburger Industrie sieht die Politik nun am Zug - sowohl bei den Arbeitszeitmodellen für die rund 58.000 Beschäftigten als auch bei öffentlichen Aufträgen: „Solche Investitionen betreffen die Infrastrukur, ob das zum Beispiel die Brücken sind, die Salzburg mit Bayern verbinden könnten, um dort einen organisch wachsenen Markt entstehen lassen. Solche Themen beflügeln die Stimmung in der Wirtschaft.“

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