Gastein: Niederlage in Rechtsstreit mit Duval

Eine Betriebsgesellschaft in Bad Gastein (Pongau) muss im Konflikt mit dem umstrittenen Investor Franz Duval nun eine bittere Niederlage einstecken: 900.000 Euro müssen Gemeinde, Banken und das Land Salzburg dem Wiener zahlen, heißt es in einem neuen Urteil.

Es ging bei diesem Rechtsstreit um das Haus Austria, in dem früher das Bad Gasteiner Gemeindeamt untergebracht war.

Bad Gastein Pongau

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Haus Austria: Bildmitte links. Rechts unten: Kongresshaus, das ebenfalls Duval gehört und seit Jahren geschlossen ist

Rund drei Millionen Euro zahlte Duval damals für den Kauf dieses Hauses plus des Bad Gasteiner Kongresshauses an die örtliche Kur- und Kongress-Betriebsgesellschaft. An dieser sind neben der Gemeinde auch das Land Salzburg und Banken beteiligt.

Die Gemeinde sei mit ihren Amtsstuben später als vereinbart aus dem Haus Austria ausgezogen, hatte der Investor beanstandet und das gerichtlich auch eingeklagt.

Dauerstreit seit vielen Jahren

Ein Gericht in Wien gab Duval nun Recht. Beobachter sehen das als herbe Niederlage für die Gegenseite. Die Gemeinde liegt seit vielen Jahren mit dem Wiener Investor im Dauerstreit, weil er einst als der große Retter des historischen Ortszentrums aufgetreten sei. Doch praktisch alle von ihm gekauften Gebäude verfallen seit Jahren. Auch der Denkmalschutz muss dem weitgehend machtlos zusehen.

Bürgermeister verweist auf Gesellschaft

Die Kur- und Kongress-Gesellschaft stehe finanziell ohnehin am Abgrund, sagt der Bad Gasteiner Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) zum aktuellen Urteil in Wien.

Duval werde seine knappe Million Euro wohl nicht so schnell bekommen: „Eine Möglichkeit wäre, dass die Gesellschafter Kapital nachschießen, damit dieses Geld an Duval bezahlt werden kann. Das wird aber die Gemeinde sicher nicht machen.“

„Duval könnte durch die Finger schauen“

Auf den Hinweis von ORF-Redakteur Jörg Eisenberger - wonach es letztlich aber nicht zu verhindern sein wird, dass Duval Geld bekommt - sagt Steinbauer: „Das wird man sehen. Sollte durch diese Forderung von einer Million Euro eine Insolvenz der Gesellschaft die Folge sein, dann wird auch Duval durch die Finger schauen.“

Diese Insolvenz wolle er aber nicht, ergänzt Bürgermeister Steinbauer, der Franz Duval mittlerweile einen Spekulanten nennt.
Ab Montag finden nun Gespräche mit den Mitgesellschaftern Land und Banken statt, wie es mit dieser Kur-und Kongress-Betriebsgesellschaft weitergehen soll.

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