Rehrlplatzprojekt: Vorerst kein Beschluss
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Kaum ein Salzburger Bauprojekt hat in den vergangenen Jahren dermaßen wütende Reaktionen ausgelöst - noch dazu, aus so verschiedenen Gründen.
Der Bau sei nur dazu da, den Kapuzinerbergtunnel zu verhindern, schimpft die ÖVP. Er verstelle die Sicht auf die Altstadt, sagen Anrainer, er sei schlicht hässlich, glauben viele andere Salzburger.
Internationaler Denkmalschutzrat bereits aktiv
Außerdem handle es sich um einen Luxusbau, der wieder nur reiche Zweitwohnungsinteressenten anziehen würde. Bei Unterschriftenaktion haben mehr als 20.000 Salzburger bereits gegen das Projekt unterschrieben.
Der internationale Denkmalschutzrat ICOMOS hält den Block für eine Gefährdung der Salzburger Altstadt und will Anzeige bei der UNESCO erstatten und zuletzt hat auch nach das benachbarte Unfallkrankenhaus mitgeteilt, dass wesentliche Planungsteile auf seinem Grund liegen und sicher nicht genehmigt würden.
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Keine Gründe, Projekt nicht zu genehmigen
Das alles seien aber überhaupt keine Gründe, den Bau nicht zu genehmigen. Das hat Donnerstagvormittag SPÖ-Gemeinderat Michael Wanner mitgeteilt. Er ist der Vorsitzende des städtischen Planungsausschusses. Das Projekt sei jetzt ohnehin kleiner und werde den Weltkultur-Status der Altstadt schon nicht gefährden, alles sei nur ein Missverständnis. Und die zuletzt umstrittene Baumreihe, die könne ja auch woanders gebaut werden, auf cassco-Grund.
Entgegen aller Erwartungen hat der Planungsausschuss nach stundenlanger Diskussion die Entscheidung am Donnerstag vertagt - die erste nötige Genehmigung, der Bebauungsplan, wurde damit nicht beschlossen. Die Entscheidung soll nun aber am Montag fallen.
Links:
- Rehrlplatz: Schildbürger-Plan gegen UKH? (salzburg.ORF.at; 18.10.2012)
- Neue Aufregung um Wohnprojekt Rehrlplatz (salzburg.ORF.at; 16.10.2012)
- Rehrlplatz: Projektgegner fordern Neustart (salzburg.ORF.at; 12.10.2012)