ASKÖ-Unterlagen während Prüfung vernichtet

In der ASKÖ-Affäre seien Unterlagen während der Prüfung vernichtet worden, das kritisiert der Salzburger Landesrechnungshof in seinem Abschlussbericht. ASKÖ-Funktionäre könnten so versucht haben, einiges zu verbergen, so die Prüfer.

Seit Montag 11.00 Uhr ist der Schlussbericht des Landesrechnungshofes über den Sportverein ASKÖ auf der Website des Landes allgemein abrufbar. Die Rechnungshofprüfer hatten es nicht leicht, bei der finanziellen Gebarung der ASKÖ Licht ins Dunkel zu bringen.

Die Unterlagen waren meilenweit von Vollständigkeit entfernt. Wichtige bei Förderungen von der öffentlichen Hand vorgeschriebene Dokumentationen waren nie vorhanden. Für den mittlerweile berühmten Sportbauernhof in Waldzell (OÖ) gibt es kein Bautagebuch und keine genauen Aufzeichnungen, was für wen um wieviel Geld bestellt wurde.

Belege über 265.000 Euro fehlen

Die Prüfer kritisieren, „dass auf dem Bestandskonto Waldzell auch Aufwendungen und Investitionen verbucht wurden, die nicht diesem Konto zuzuordnen sind. Die Anschaffungskosten zum 31. Dezember 2008 sind um rund 159.000 Euro zu korrigieren.“

Warum Unterlagen fehlen dürfte aber nicht nur auf Schlamperei zurückzuführen sein, wie aus dem Rechnungshofbericht hervorgeht. „Der Landesrechnungshof kritisiert, dass der ASKÖ während der Prüfung durch den Landesrechnungshof offensichtlich die Belege und auch Buchhaltungskonten für das Jahr 2004 vernichtete. Auf dem Bestandskonto Waldzell bis 31. Dezember 2004 verbuchte Anschaffungskosten, in der Höhe von rund 265.000 Euro konnten somit nicht überprüft werden.“

Kontrolldefizite und Abgrenzungsprobleme

Dass die ASKÖ-Prüfung besonders schwierig war, bestätigt Landesrechnungshofdirektor Manfred Müller. „Wir haben nicht wenige Probleme gehabt, um die Unterlagen entsprechend geordnet, zu bekommen. Es waren einige Kontrolldefizite, Abgrenzungen zwischen der ASKÖ und den Tochtervereinen. Abgrenzungen hin zum Privatbereich, Schwierigkeiten bei den Großprojekten in der sauberen Darstellung. Kontrolldefizite waren quasi vorprogrammiert“, so Müller.

ASKÖ zahlt monatlich 14.000 Euro zurück

Mehrere hunderttausend Euro sollen nun zurückgezahlt werden. Die Summe ist noch nicht klar definierbar und hängt davon ab, ob Förderungsgelder widmungsgemäß verwendet wurden. Derzeit zahlt die ASKÖ monatlich 14.000 Euro an das Land zurück. Mittlerweile heißt es bei der ASKÖ auch, dass die Unterlagen vielleicht doch nur verlegt seien.

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