Rehrlplatz: Projektgegner fordern Neustart

Das Bürgerkomitee gegen das Projekt zur Verbauung des Rehrlplatzes in der Stadt Sallzburg verlangt einen völligen Neustart. Die abgespeckten Pläne für Geschäfte und Luxuswohnungen im Altstadtschutzgebiet sehen sie als „reine Trickserei“ des Bauträgers.

In Wahrheit sei die Nutzfläche beim Cassco-Projekt auf dem Rehrlplatz nur um fünf Prozent verringert worden. Die geplanten Gebäude seien nach wie vor viel zu hoch, die Verbauung zu dicht, so Architekt Gert Cziharz vom Salzburger Stadtverein seine Forderung. „Für uns gibt es nur eine einzige Lösung. Das heißt das Ganze als Fiasko abzuschreiben und neu zu beginnen“, sagt Cziharz.

Modell Cassco-Projekt Rehrlplatz

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Modell des abgespeckten Cassco-Projektes auf dem Dr.-Franz-Rehrl-Platz neben dem Unfallkrankenhaus (UKH).

Stadtpolitik im Kreuzfeuer der Kritik

Scharfe Kritik übten Sprecher des Komitees am Verhalten der Stadtpolitik, vor allem von Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und Planungsstadrat Johann Padutsch (BL) sowie am gesamten sprachlosen und willfährigen Gemeinderat. „Dass die Stadt ihre Schönheit verliert, das ist eindeutig nachweisbar. Das ist auch Ausdruck der inneren Verfassung dieser Stadt. Irgendetwas stinkt“, sagt Friedrich Urban von der Initiative Kulturstadt Salzburg.

Gobiet: „Viel Zeitdruck und politischer Druck“

Unverständlich sei auch das Verhalten der Altstadt-Sachverständigenkommission, die die Pläne bereits befürwortet hat. Der Chef des Bundesdenkmalamtes in Salzburg, Ronald Gobiet ist selbst Mitglied der Kommission und sieht schwere Mängel an der Altstadtkommission und ihrer Zusammensetzung. „Da ist leider sehr viel Druck. Zeitdruck und politischer Druck. Auch ich wurde angerufen - man stelle sich das vor, in einer lebendigen Demokratie - wen ich als Vorsitzenden wählen soll. Ich sollte die Frau Spannberger wählen, die dann auf mich zukommt und fragt, warum haben sie mich nicht gewählt?“ Auf die Frage, wer ihn angerufen habe, sagt Gobiet, „der Stadtrat Padutsch“.

Modell Cassco-Projekt Rehrlplatz

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Das Cassco-Projekt mit Blick von der Arenbergstraße Richtung Festung.

Urteil der UNESCO noch ausständig

„Da sehe ich großen Handlungsbedarf. Dinge die da ablaufen, hat es noch nie gegeben in diesem sensiblen Altstadtbereich“, so Gobiet. Außerdem seien die Experten der UNESCO-Weltkulturerbe-Kommission nach wie vor nicht im Besitz der Pläne. Dieses Gremium werde bei der Genehmigung des Salzburger Projektes noch ein entscheidendes Wort mitzureden haben, heißt es.

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