Rehrlplatz: Neuer Anlauf für umstrittenes Projekt

Der bayrische Bauträger Cassco unternimmt einen neuen Anlauf für sein in der Stadt Salzburg wild umstrittenes Rehrlplatz-Projekt neben dem Unfallkrankenhaus. Das Unternehmen fühlt sich ungerecht behandelt: „Kritik unter der Gürtellinie“.

Nach monatelangen Debatten, Streitereien und Tausenden Protest-Unterschriften hat Cassco das Bauvorhaben überarbeitet - schon zum dritten Mal. Die Unterschiede sind für Laien kaum feststellbar.

Fragen nach den finanziellen Eckdaten will Cassco-Chef Reinhard Mozigemba bisher nicht beantworten. Ein ganzes Stockwerk soll der Bau nun niedriger werden - und die Fassade soll nicht mehr ganz so wuchtig erscheinen. Das war das Ziel der Architekten. Es bleiben die bekannten schachtelförmigen Bauten mit riesigen Fenstern.

Betonfassade ist vom Tisch

Immerhin verputzt soll das Ganze werden, die ursprünglich geplante, blanke Betonfassade ist vom Tisch. Damit seien die Vorgaben der Weltkulturerbe-Organisation ICOMOS erfüllt, glaubt Cassco-Chef Reinhard Mozigemba.

Außerdem ist der Bayer überzeugt, dass seinem Projekt bisher bitter unrecht getan worden sei: „Wir haben in der letzten Zeit sehr viel hinnehmen müssen. Berichterstattung und Angriffe lagen weit unter der Gürtellinie. Es wurde alles hochgespielt. Es ist objektiv ein tolles Projekt für diesen Platz.“

Cassco dementiert astronomische Gewinne

Der Wohnbau am Rehrlplatz bleibt auch in der abgespeckten Version ein Luxus-Objekt, attraktiv vor allem für betuchte Zweitwohnsitz-Interessenten. Quadratmeterpreise von mehreren tausend Euro werden kolportiert, ebenso wie ein Gewinn für Cassco von zehn Millionen Euro.

Alles falsch, sagt Cassco-Chef Mozigemba: „Wenn permanent in der Zeitung steht, dass wir Spekulanten sind und zu Preise von 16.000 Euro verkaufen, dann stimmt das einfach nicht.“

„Projekt gerade noch wirtschaftlich“

Andere Zahlen nennt Mozigemba aber auch nicht, nur so viel: Das Projekt sei gerade noch wirtschaftlich, für Durchschnittsverdiener leistbare Wohnungen seien auf dem Rehrlplatz nicht geplant: „Wir bringen unseren Beitrag für die Allgemeinheit mit der Freihaltung der Trasse, die uns auferlegt worden ist. Und das ist genug.“

Geht es nach Cassco, dann soll der Bau bis Ende 2015 fertig sein.

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