Mehrere Interessenten für Kasernen

Freitagnachmittag ist die Bieterfrist für die Millionen-Verkäufe der Riedenburg-Kaserne in der Stadt Salzburg und der Rainer-Kaserne in Elsbethen-Glasenbach (Flachgau) zu Ende gegangen. Zumindest fünf Interessenten sollen Angebote abgegeben haben.

Die Verantwortlichen bei der SIVBEG, der Immobiliengesellschaft des Verteidigungsministeriums, hüllen sich in Schweigen. Dennoch sickerte durch, dass es zumindest fünf Angebote gab. Über die Höhe gab es keine Angaben - sie dürften aber im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.

Der Immobilienentwickler Franz Fürst ist einer derjenigen, die ein Angebot abgegeben haben: „Das Vergabeverfahren sieht nur vor, dass man ein Preisangebot abgibt - im Gegensatz zu anderen Verfahren, die auch die Inhalte und die Qualität des Konzepts mit berücksichtigen. Es ist wie im Casino: Wer mehr bietet, bekommt es.“

Riedenburgkaserne

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Soll Mietwohungen weichen: Die Riedenburg-Kaserne

Spekulation bei Riedenburgkaserne erwartet

Allein für die 37.000 Quadratmeter große Riedenburg-Kaserne in bester Lage nahe des Salzburger Zentrums werden wohl um die 15 Millionen Euro zu bezahlen sein. Das lässt sich deshalb abschätzen, weil die Stadt schon ganz sagt, was dort entstehen soll: vor allem geförderte Mietwohnungen. Lukrativer für den neuen Grundbesitzer sind neue Eigentumswohnungen, die sich teuer verkaufen lassen.

„Ich fürchte, dass wir uns - so wie bei der Struberkaserne - ein wenig auf ein Spekulationsergebnis einstellen dürfen“, sagt dazu Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). „Es ist ein Areal, das sehr nahe am Zentrum der Stadt liegt, das eine Größe hat, wie wir sie selten noch vorfinden. Da wird bei manchem Käufer doch der Gedanke auftauchen, dass man doch im Nachhinein schon noch verhandeln wird können und deshalb etwas mehr bieten kann, als eigentlich nach den Rahmenbedigungen hereinspielbar sind.“

Rainer-Kaserne: Wohnquartier für Elsbethener?

Fast fünf Mal so groß wie die Riedenburg-Kaserne ist die Rainer-Kaserne in Elsbethen. Ein riesiger Wohnpark soll hier nicht entstehen. Die Gemeinde will nur Elsbethener ansiedeln, die schon lange auf eine Wohnung warten.

„Das Wichtigste ist, dass man den Bedarf für die Elsbethener deckt, was geförderte Mietwohnungen betrifft“, sagt Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP). „Vor allem wollen wir auch für Einheimische günstigere Wohnmöglichkeiten in Wohnungen oder Reihenhäusern schaffen, die die 3.000 pro Quadratmeter nicht übersteigen sollten. Daneben noch umweltfreundliche Betriebe, Gastronomie, eventuell ein Hotel.“

Rainer Kaserne Bundesheer Denkmalschutz

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Mehr als 150 bis 200 Wohnungen und Reihenhäuser solle es auf dem 18 Hektar großen Kasernen-Areal in Elsbethen auf keinen Fall geben, betont Tiefenbacher. Zuzug von außen will man hier auf jeden Fall vermeiden.

Nachverhandlungen über vier Wochen

Ab Freitag 16.00 Uhr, wird bei der SIVBEG in Wien damit begonnen, die Angebote zu sichten. Mit den besten fünf Bietern wird dann vier Wochen lang verhandelt, ehe dann der Zuschlag erteilt wird.

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