Windischbauer startet mit ehrgeizigen Zielen

Ab 1. Oktober wird die Pädagogische Hochschule (PH) in Salzburg von Elfriede Windischbauer geleitet. Ihre wichtigsten Ziele sind das Vorantreiben von praxisbezogenen Forschungsprojekten und das Installieren eines Kompetenzzentrums für neue Lernformen.

Weiters will Windischbauer die Lehrberechtigungen zwischen Gymnasium und Neuer Mittelschule durchlässiger machen sowie je eine neue Professur für Migrations- und Inklusions-Pädagogik ausschreiben.

„Die gezielte Förderung von Migranten und Beeinträchtigten im gemeinsamen Klassenverband ist nötig und sinnvoll. Diese Bereiche wurden in der Salzburger Lehrerausbildung bisher zu wenig berücksichtigt, ja richtiggehend vernachlässigt“, meint die 50-Jährige. Laut Windischbauer gibt es eindeutigen Konsens in der pädagogischen Wissenschaft, dass der gemeinsame Unterricht von besonders begabten und weniger begabten Schülern zumindest bis zum 14. Lebensjahr zu besonders wünschenswerten Ergebnissen führt.

„Außer in Bayern gibt es die Selektion von Zehnjährigen in keinem EU-Land mehr. Das ist pädagogisch einfach zu früh.“ Natürlich müssten die Lerninhalte dabei gezielt und individualisiert angeboten werden, argumentierte die neue PH-Rektorin. „Genau daran soll an der PH verstärkt geforscht werden.“

Chancen auf Arbeitsplatz sehr unterschiedlich

Zurzeit werden an der PH Salzburg etwa 1.200 angehende Pflichtschullehrer ausgebildet. Im Vorjahr gab es 160 Absolventen, deren Chancen auf einen Arbeitsplatz extrem unterschiedlich sind. „Im Sonderschulbereich gibt es einen eklatanten Mangel, etwa 100 offene Stellen können nicht besetzt werden. Leider haben wir meistens bloß fünf, höchstens einmal zehn Absolventen in Sonderschulpädagogik“, sagte Windischbauer, die dieses Fach in Zukunft besonders bewerben will.

„Auch jungen Physik-, Mathematik- oder Sportlehrern stehen alle Türen offen, während wir mehr als genug Englischlehrer haben. Besonders rar sind Posten in der ‚Frauendomäne Volksschule‘. Da ist die Warteliste lang. Besonders für jene, die nicht in abgelegenen Landgemeinden unterrichten wollen“, erläuterte die neue PH-Rektorin, die sich im Auswahlverfahren gegen zwei in Schulpolitik und Pädagogik erfahrene Männer durchgesetzt hat.

Seit 2007 an Pädagogischer Hochschule tätig

Die neu bestellte Rektorin stammt aus Niederösterreich und lebt seit 1980 in Salzburg. Sie absolvierte das Lehramt für Germanistik und Geschichte für höher bildende Schulen an der Universität sowie an der damaligen „Pädak“ die Fächer Geschichte, Deutsch und interkulturelles Lernen. Bis 2007 unterrichtete sie 15 Jahre lang an Hauptschulen in Salzburg, hat sich mit der Weiterentwicklung der Montessori-Pädagogik beschäftigt und übernahm danach die Leitung des Instituts für Didaktik und Unterrichtsentwicklung an der PH Salzburg.

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