ÖAMTC gegen E10-Superbenzin

Noch im Herbst will Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) auch Österreich E10-Superbenzin mit zehn Prozent Ethanol einführen. Produziert wird das Ethanol aus Getreide oder Mais. Solange das so ist, lehnt der ÖAMTC den neuen Treibstoff ab.

Bei jeder Benzin-Tankfüllung kommen schon seit Jahren fünf Prozent Ethanol mit in den Tank. Nur steht das auf keiner Zapfsäule geschrieben und regt niemanden auf. Debattiert wird erst seit dem Übergang zum doppelten Anteil E10, wie er in Deutschland 2011 eingeführt wurde.

„Keine Nahrungsmittel als Rohstoffe“

„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt soll man E10 nicht einführen, weil es einfach noch viele offene Fragen gibt, die es zu beantworten gilt - allen voran, dass nicht Rohstoffe verwendet werden, die anderswo als Nahrungsmittel fehlen“, sagt Erich Lobensommer, Chef des ÖAMTC Salzburg. „Das ist glaube ich die Kernfrage, die viele Menschen emotionalisiert und bewegt. Das ist die Kernfrage, die eindeutig geklärt werden muss, bevor man weiter dieses Thema behandelt.“

Tatsächlich sind die Nahrungsmittel Mais und Weizen die Basis für Ethanol-Benzin. Der Zucker daraus wird im Werk Pischelsdorf in Niederösterreich in Bio-Sprit verwandelt. Eigentümer Agrana sieht sich bereit, Österreich mit E10 zu beliefern.

Bedingung: Ethanol aus anderen Quellen

Parallel dazu gibt es Versuche, aus Abfällen wie Stroh und Faulholz Biosprit herzustellen - das kann die Diskussion verändern, findet Lobensommer: „Wenn das garantiert werden kann, wenn es hier Betriebe gibt, die das zertifiziert nachweisen können, dann steht natürlich einer Beimischung von Ethanol zum Superbenzin nichts im Wege“, betont der Salzburger ÖAMTC-Chef.

Auf alle Fälle müsse E10 in Österreich billiger verkauft werden als herkömmliches Benzin, fordert die Autofahrerorganisation.

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