ASKÖ: Ex-Präsident Karner wehrt sich

Der heftig kritisierte Ex-Präsident der ASKÖ, Franz Karner, geht in die Offensive. Im „Salzburg Heute“- Interview rechtfertigte er seine Vorgangsweise rund um den Sportbauernhof in Waldzell (OÖ) und angeblich zu Unrecht kassierte Förderungen.

Franz Karner, Ex-Präsident der ASKÖ, nahm im „Salzburg Heute“- Interview mit ORF-Redakteur Reinhard Grabher nun Stellung gegen den Vorwurf der Doppelförderung von Sportprojekten, aber auch gegen den Vorwurf der persönlichen Bereicherung.

Franz Karner im Salzburg Heute Interview

ORF

„Es gibt eine Sachverhaltdarstellung an die Staatsanwaltschaft - hatten Sie schon einen Termin bei der Staatsanwaltschaft?“

„In keinster Weise. Es hat überhaupt keine Kontaktaufnahme gegeben.“

„Aber Fakt ist doch, es hat hier eine Doppelförderung gegeben. Eine Förderung, die sowohl beim Sport- als auch beim Gesundheitsressort beantragt und dann dort von beiden Stellen bewilligt worden ist.“

„Die Sportorganisation des Landes gibt 20 Prozent für eine Gerätschaft, die dann 100 Prozent kostet. Und man muss schauen als ehrenamtlicher Funktionär eines Verbandes, dass man die weiteren 80 Prozent - die 20 Prozent sind ja eigentlich nur die Mehrwertsteuer - von verschiedenen anderen Stellen herbringt. Meiner Meinung nach ist da das Sportressort mit 20 Prozent und dann das Gesundheitsressort ebenfalls mit einem Betrag dabei. Hier von einer Doppelförderung zu reden, ist in unserer Auffassung, wo wir versuchen müssen - nachdem das Sportreferat nur 20 Prozent fördert - die anderen 80 Prozent herbeizuschaffen. “

„Sie haben im Oktober 2004 über die ASKÖ beim damaligen Sportreferenten Othmar Raus (SPÖ) eine Förderung von 500.000 Euro beantragt, weil man ja von 2,5 Millionen Euro Gesamtkosten bei der Sanierung ausgegangen ist - für den Sportbauernhof - nicht in Salzburg, sondern in Oberösterreich - das war damals auch neu und erstmalig. Es sind dann aber über dieses Baukonto ‚Waldzell‘ auch Dinge abgerechnet worden, die ganz woanders entstanden und angefallen sind. Beim ersten Hinschauen wird doch jeder sagen, da wurde der Fördergeber getäuscht - wie sehen Sie das?“

„Vollkommen unrichtig. Alles dieses Angekaufte diente für die Sportanlagen und zur weiteren Verwendung auch.“

„Aber ess gab Ausgaben für Sanierungen am Platz in Itzling. Und dann fallen natürlich noch die ‚berühmten‘ 3.700 Euro für die Infrarotkabine, die in ihr Wohnhaus nach Wals-Siezenheim geliefert worden ist.“

„Das ist geliefert worden, ist aber in Waldzell untergebracht. Und auch ich habe - trotzdem ich das angekauft habe, beziehungsweise die ASKÖ angekauft hat - den Betrag zurückgezahlt.“

„Aber erst heuer - vier Jahre später?“

„Ich habe es vorher schon gezahlt. Aber diese Rechnung dürfte auch verloren gegangen sein. Und daher habe ich es ein zweites Mal gemacht.“

„Es gab ja dann noch einmal eine Förderung im Ausmaß von 100.000 Euro, beantragt 2009 beim jetzigen Sportreferenten David Brenner (SPÖ), für diese Bewegungshalle in Waldzell. Wenn man nachliest, wurde das damals damit begründet, dass die Auslastung in Waldzell so gut ist und man deshalb die Bewegungshalle braucht. Aber die Auslastung war doch schon damals nur 15 bis 20 Prozent, das ist doch nicht gut, oder?“

„Es ist wirklich interessant, wie man versucht, diese Sportanlage schlecht zu machen. Es war immer vorgesehen, dass die Vereine, die mit ihren Mannschaften draußen sind, in der `Toskana von Oberösterreich` dort ihren Sport betreiben können, wo sie zusammensein können, was sie sonst auf den Sportanlagen in dieser Form nicht können. Das war der Grundgedanke und dieser Grundgedanke ist perfekt aufgegangen.“

„Aber bislang ist doch die Hauptnutzergruppe - wenn man’s von den Auslastungstagen ansieht - doch eher die umliegende Bevölkerung für Gymnastikkurse und dergleichen mehr.“

„Das ist auch eine einseitige Darstellung. Wir haben sehr viele Tagesgruppen. Vor allem diese sogenannten Wandertage an den Schulen werden in Bewegungstage umgewandelt. Und da gibt es sehr viele Gruppen, die jetzt nach den ersten ‚Geschmäckern‘ sozusagen, dem ersten Mal anschauen wieder begeistert kommen. So wie auch viele Firmen aus Salzburg, die ihre Bewegungstage draußen durchführen - und das in großer Zahl.“

„Wenn man so die Meldungen der vergangenen Tage und Wochen betrachtet, dann sind Sie inzwischen in ihrer Gesinnungsgemeinschaft, der SPÖ, ziemlich einsam geworden. Alle rücken von Ihnen ab.“

„Ich habe hier auch meine Konsequenzen gezogen. Ich habe gesagt: Bitte, ich bin jetzt sozusagen eine Belastung für die ASKÖ - auf Grund der schiefen Optik. Das haben wir schon seit eineinhalb Jahren besprochen. Es hat eine Übergabe an den neuen Präsidenten gegeben, der übrigens auch schon viele Jahren mit im Boot ist und das mitgetragen hat.“

Danke für’s Gespräch

Video: Reinhard Grabher im Gespräch mit Franz Karner

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