Festspiele 900.000 Euro über Plan
„Mit 1. August haben wir die vorsichtig budgetierten Einnahmen erreicht“, sagte Rabl-Stadler im Interview mit dem „Standard“. „Jede Karte, die wir seither verkaufen, bedeutet ein Plus. Ob wir die Rekordauslastung von 95 Prozent 2011 erreichen, wird davon abhängen, wie sich die Orchesterkonzerte der letzten Woche verkaufen.“
Die Präsidentin widersprach auch dem Vorwurf des Autors Karl-Markus Gauß, die neue ‚Ouverture spirituelle‘ diene nur dazu, mehr Umsatz zu machen. Gleichzeitig zeigte sie aber auch Verständnis für Gauß, „dass er das Reden übers Geld als zu viel empfindet. Da muss man wirklich aufpassen! (Intendant Alexander) Pereira wird völlig zu Unrecht unterstellt, dass ihn nur das Geld und nicht die Kunst interessiert. Aber ein bisschen Schuld trägt er selbst daran. Weil er zu viel über das Geld redet.“
„Intendant muss sich Festspiel-Mythos unterordnen“
Die zurzeit von mehreren Seiten geäußerten Kritik an Intendant Alexander Pereira findet Rabl-Stadler entbehrlich: „Mit Zurufen während der Festspiele ist niemandem gedient. Nach Saisonende werden Pereira und ich uns zusammensetzten. Für mich gilt generell: Allen muss klar sein, dass die Festspiele der Star sind. Jeder Intendant kann Änderungen machen, aber das Schiff fährt weiter. Dieses Schiff hat eine Eigenkraft. Jeder Intendant hat sich dem Mythos Salzburger Festspiele ein- und unterzuordnen.“
Für 2013 kündigte Rabl-Stadler Verdis „Don Carlos“ an - und, „dass Sven-Eric Bechtolf die Da-Ponte-Opern inszenieren wird, hat bereits Dirigent Franz Welser-Möst ausgeplaudert. Er beginnt mit der ‚Cosi‘. Nach dem Erfolg seiner ‚Ariadne auf Naxos‘ freue ich mich darauf. Bechtolf und Welser-Möst sind ein Dreamteam für Mozartopern.“
Kein Wort zum neuen „Jedermann“
Zum neuen „Jedermann“-Hauptdarsteller sagte Rabl-Stadler aber nichts: „Mein Freund Bechtolf würde mich umbringen.“ Erst am Dienstag war ja der deutsche Schauspielstar August Diehl als „Jedermann“ kolportiert worden.
Links:
- Interview mit Helga Rabl-Stadler im „Standard“
- Extremer Run auf Festspielkarten (salzburg.ORF.at, 31.7.2012)
- Festspiele: Wenige Politiker zahlen (salzburg.ORF.at, 18.7.2012)