Wikipedia: Projekt für mehr Frauenpräsenz

Salzburger Kommunikationwissenschafterinnen sorgen für mehr Präsenz von Frauen auf Wikipedia. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Uni Frankfurt erstellen sie für die freie online Enzyklopädie Biographien von Journalistinnen und füllen so eine Lücke.

Außerdem erhöht sich mit den Salzburger Autorinnen, wenn auch nur marginal, die prozentuell sehr geringe Anzahl von Einträgen durch Frauen in dem zur Zeit wichtigsten Lexikon.

Nur jeder zehnte Eintrag von einer Frau

Wikipedia werde von Männern dominiert, wurde erst vor kurzem in den „New York Times“ kritisiert. 90 Prozent der Einträge in der freien online Enzyplopädie stammen von Männern. Frauen sind aber nicht nur als Autorinnen sehr schwach vertreten, sondern auch in einzelnen Artikeln wie dem Journalismus kaum oder nur lückenhaft zu finden.

Biographien von 90 Journalistinnen werden erstellt

In Zusammenarbeit mit der Uni Frankfurt erstellen jetzt Salzburger Studentinnen und Dissertantinnen unter Leitung der Kommunikationswissenschafterin Elisabeth Klaus für Wikipedia die Biographien von 90 deutschsprachigen Journalistinnen der vergangenen 150 Jahre. Projekmitarbeiterin Laura Gruber, die Details zur Friedensnobelpreisträgerin und Journalistin Bertha von Suttner recherchiert, zeigt sich stolz darauf, dass jetzt eine Lücke geschlossen wird. „Derzeit sind noch relativ wenige Journalistinnen und Publizistinnen auf Wikipedia zu finden. Hier wollen wir sozusagen eingreifen und unser Wissen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, indem wir eben Biographien online stellen.“

Sämtliche Artikel spätestens 2013 auf Wikipedia

Auch Salzburger Journalistinnen wie die feministische Schriftstellerin Irma von Troll Borostyáni sind in dem Projekt vertreten. In den vergangenen Jahren sind die Einträge für Wikipedia rückläufig. Auch dagegen setzt das Salzburger Journalistinnen-Projekt ein Signal. Sämtliche Artikel sind spätestens im Jahr 2013 auf Wikipedia zu lesen.