Linienbus mit Passagieren entwendet

Ein 38-Jähriger hat Freitagvormittag in der Stadt Salzburg einen Linienbus mit vier Fahrgästen entwendet. Der Fahrer war für eine kurze Pause ausgestiegen. Das nützte der Mann, um mit dem Dieselbus loszufahren.

Kurz vor 11.00 Uhr stieg der in Graz wohnende Kroate an der Bushaltestelle beim Salzburger Hauptbahnhof in den 250.000 Euro teuren Linienbus der Firma Albus. Der Lenker der Linie 23 hatte gerade Pause.

38-Jähriger nutzte sechsminütige Pause des Lenkers

„Auf einmal ist der Täter hinten eingestiegen, hat den Bus gestartet und ist weggefahren“, schildert Albus-Chef Erich Schabhüttl. Der rechtmäßige Buslenker rannte dem anfahrenden Bus noch nach, klopfte heftig gegen die Türe und schrie den 38-Jährigen an, er solle den Bus anhalten. Laut Polizei setzte der Mann die Fahrt jedoch unbeeindruckt fort.

Um nicht angefahren zu werden, musste der Albus-Lenker zur Seite springen. Er meldete den Vorfall sofort bei der Polizeiinspektion Bahnhof. Eine Streife konnte den Bus wenig später 800 Meter Luftlinie entfernt am Kreisverkehr Max-Ott-Platz anhalten. Der 38-Jährige wurde festgenommen.

Im Bus saßen vier Passagiere im Alter zwischen 13 und 76 Jahren. Die vier geschockten Frauen forderten den Täter mehrfach auf stehenzubleiben, wurden von ihm aber ignoriert.

Mehrere Anzeigen gegen 38-Jährigen

Der Verdächtige war nicht alkoholisiert und stand nicht unter Drogeneinfluss. Bei seiner Befragung sagte der Mann, dass er sich mit dem Bus die Stadt Salzburg habe ansehen wollen. Der Kroate hat keinen Busführerschein, sein Pkw-Führerschein war ihm vor einigen Jahren wegen Alkohols am Steuer abgenommen worden.

Er wird wegen unbefugten Gebrauches eines Fahrzeuges, Verdachts der Freiheitsentziehung, sowie der vorsätzlichen Gemeingefährdung und mehreren Verwaltungsdelikten angezeigt. „Den Bus zu starten und loszufahren ist nicht schwierig. Um damit im Verkehrsalltag der Stadt zurecht zukommen, dafür muss der Mann aber Fahrerfahrung gehabt haben“, vermutet Schabhüttl.