Riesenmure: 50 Urlauber gerettet

Eine etwa sechs Meter hohe Mure hat Donnerstagnachmittag eine Straße im Talschluss des Göriachtales (Lungau) verlegt und dabei ein Auto verschüttet. Außerdem wurde ein Almdorf von der Außenwelt abgeschnitten.

Mure Auto

ORF

Auto von Mure mitgerissen

200 Meter breit und sechs Meter hoch war die Mure, die Donnerstagnachmittag nach heftigen Unwettern im Göriachtal abging. Um etwa 15.00 Uhr setzte sich ein schweres Gewitter fest. Sturmböen und vor allem Starkregen und Hagelschlag lösten die riesige Gerölllawine aus.

Ein Urlauberehepaar aus Bruck an der Mur (Steiermark) wollte zu diesem Zeitpunkt gerade den Talschluss Richtung Göriach verlassen, als es von der Gerölllawine überrascht wurde. Das Ehepaar ließ das Auto stehen und flüchtete zu Fuß aus dem Gefahrenbereich. Das Fahrzeug wurde von Geröllmassen mitgerissen und zerstört, das Ehepaar kam mit leichten Verletzungen davon.

„Das ging innerhalb von einer halben Stunde“

„Dass das mit so einer Gewalt kommt, auf das waren wir eigentlich nicht vorbereitet. Das heißt: Innerhalb von einer halben Stunde ist das alles über die Bühne gegangen. Wenn man da in dieses Geröllfeld schaut - da sind sicher über 200.000 Kubikmeter Geröll heruntergekommen. Gott sei Dank sind die beiden Personen, die in dem Auto waren, heil aus der ganzen Sache rausgekommen“, sagte Bürgermeister Reinhard Radebner.

Jene 50 Urlauber, die sich zum Zeitpunkt des Murenabganges in einem Almdorf am Talschluss des Göriachtales befanden, wurden nach dem Unwetter von Feuerwehr und Bergrettung in Sicherheit gebracht. Elf Urlauber mussten wegen ihrer eingeschränkten Transportfähigkeit per Polizeihubschrauber ausgeflogen werden.

15 Murenstiche im gesamten Tal

Am Freitag fuhren Bagger auf, um einen Weg in das hintere Göriachtal anzulegen und die 17 Fahrzeuge der Urlauber zu bergen. Das heftige Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen und Hagel setzte um etwa 15.00 Uhr ein.

„Zwischen zehn und 15 Murenstiche sind heruntergegangen. Die größte Mure war jene aus dem Kasergraben mit über 200 Meter Breite und bis zu sechs Meter Höhe“, schilderte der Lungauer Katastrophenreferent Philipp Santner.