Riesenboa: „Finder“ war der Besitzer

Der Fall der ausgesetzten Riesenschlange in der Landeshauptstadt ist geklärt - auf überraschende Weise: Ein Tierfreund hatte behauptet, er habe die Boa Constrictor an der Glan gefunden. Tatsächlich handelt es sich bei dem Mann um den Besitzer selbst.

An der Glan wurde das Riesenschlangenweibchen der Tierrettung von einem Passanten übergeben, sagt Uwe Gottschalk von der Tierrettung beim Tierschutzverein: „Er wohnt da in der Nähe. Und er hat die Schlange in einen Beutel gegeben. Ich bin hergefahren und habe sie geholt.“

Fund einer Boa Constrictor am Glanufer

Österreichischer Tierschutzverein

Uwe Gottschalk von der Tierrettung hat die Boa gut im Griff, nachdem sie ihm ein „Finder“ ausgehändigt hatte

„Habe gesagt, dass wir sie gefunden haben“

Die Story des „Finders“ klang für manche recht unwahrscheinlich. Und tatsächlich. Gegen Ende der Dreharbeiten des ORF erschien dann noch der angebliche „Finder“ Günter Puschnik und gab an, dass er die Schlange selber geschenkt bekommen habe:

Schlangenfinder

ORF

Puschnik

„Ich habe geglaubt, dass es kleine Schlangen sind. Aber dann war es so eine große. Das habe ich nicht gesehen, weil es finster war. Ich habe halt der Tierrettung dann gesagt, dass wir sie gefunden haben. Ich habe momentan nicht gewusst, was wir sagen sollten.“

Jetzt kommen auf den Salzburger die Kosten der Tierrettung und die Haltekosten des Hauses der Natur zu, wo die Riesenschlange nun untergebracht ist.

Das ausgewachsene Riesenboa-Weibchen ist 2,30 Meter lang und sieben Kilogramm schwer. Nach der tierärztlichen Untersuchung beim Tierschutzverein wurde das Tier am Sonntag den Spezialisten zur Betreuung übergeben. „Die Schlange ist in einem guten Zustand und lebt derzeit in unserem Terrarium“, sagt Haus-der-Natur-Sprecherin Charlotte Kraus.

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Nachtaktive Boa würgt Beute zu Tode

„Vorsicht ist bei der Handhabung fast aller ‚Exoten‘ geboten, insbesondere bei Schlangen“, warnt die Geschäftsführerin des Österreichischen Tierschutzvereins Susanne Hemetsberger:

„Sollte jemand einen solchen Fund machen, soll er sich umgehend an die Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins wenden. Denn ein ‚Lauerjäger‘ wie eine nachtaktive Boa, die ihre Beute zu Tode würgt, aber auch andere Schlangen, sind keinesfalls zu unterschätzen.“