Asylwerber: Kaum Chancen auf Arbeit
Zum einen dürfen Asylwerber zeitlich befristete Stellen als Saisonniers im Tourismus annehmen, zum anderen seit kurzem gemeinnützige Arbeit für Gemeinden und Institutionen.
Zwei Afghanen arbeiten als Hilfskräfte im Wegebau
Die Nationalparkverwaltung suchte Hilfskräfte für den alpinen Wegebau in Neukirchen (Pinzgau) beim Untersulzbachfall. Aus einem Flüchtlingsquartier in Mittersill meldeten sich zwei Asylwerber aus Afghanistan - der Schneider Maghi Rezai und der Schuhmacher Ghuilam Aklaghi sind seit knapp einem Jahr in österreich und freuen sich, dem untätigen Warten entkommen zu sein. „Die Arbeit gefällt mir und ich muss nicht untätig sein“, sagt Maghi Rezai. „Viele meiner Kollegen würden gerne arbeiten, dürfen aber nicht“, ergänzt Ghuilam Akhlaghi.
ORF
Erst acht Arbeitsplätze für 960 Asylwerber
Fünf Monate nach dem Start des Programms gibt es erst acht gemeinnützige Arbeitsplätze für 960 Asylwerber im Bundesland Salzburg. Mangelnder Arbeitswille sei für das zähe Anlaufen jedenfalls nicht verantwortlich, betont die für Integration zuständige Landesrätin Tina Widmann.
Widmann: „Bewusstsein muss erst wachsen“
„Ich glaube, es gibt sehr wohl viele Asylwerber, die gerne gemeinnützige Arbeit verrichten würden. Aber das Bewusstsein für so ein Projekt muss erst Schritt für Schritt wachsen.“
„Hätten Pflegekräfte unter den Asylwerberinnen“
Gemeinnützige Arbeit für Gemeinden oder Institutionen reiche bei weitem nicht, um die Mehrheit der Asylwerber zu beschäftigen, kritisieren professionelle Flüchtlingsbetreuer wie etwa Gerlinde Hörl von der Salzburger Caritas. "Wir haben zum Beispiel immer wieder Asylwerberinnen, die in ihren Heimatländern Pflegekräfte waren. Wir beklagen einerseits einen Pflegekräfte-Mangel in Österreich - andrerseits hätten wir die Möglichkeit, hier qualifiziertes Personal bei den Asylwerberinnen zu finden und einzusetzen.
Beschäftigung laut Grundsicherungs-Gesetz verboten
Genau das ist derzeit nach dem Grundsicherungs-Bundesgesetz allerdings verboten. Auch die Integrations-Landesrätin Widmann sieht gemeinnützige Arbeit für Asylanten erst als ersten kleinen Schritt, dem weiter folgen müssten.
Link:
- LH kritisiert Arbeitsverbot für Asylwerber(salzburg.ORF.at; 29.10.12)