Wieder Gepard aus dem Zoo ausgebrochen

Aus dem Salzburger Zoo ist Anfang Juli neuerlich ein Gepard entkommen und von Spaziergängern entdeckt worden. Das ist der zweite Ausbruch dieser Raubkatzen innerhalb von knapp vier Wochen. Der Zoo spricht von einem Sabotageakt.

Dennoch wurde der Vorfall vertuscht und der Polizei nicht gemeldet. Die Zoo-Direktorin wollte am Montag zum erneuten Ausbruch nicht Stellung nehmen.

Spaziergänger wurde mit Raubkatze konfrontiert

Am ersten Juli wurde Zoo-Anrainer Josef Fuchs bei einem Spaziergang außerhalb der Zoo-Mauern mit einer der Raubkatzen konfrontiert. Er hat sofort einen Tierpfleger in der Przewalski-Anlage alarmiert, so Fuchs. „Der Mitarbeiter sagte, das könne unmöglich nicht schon wieder passiert sein, sagte er. Als er den Geparden dann sah, konnte er es kaum fassen.“

Durch Menschenkette in den Zoo zurückgedrängt

Wie schon beim ersten Gepardenausbruch wurde die Raubkatze durch eine Menschenkette in den Zoo zurückgedrängt. „Allerdings ist es mir unverständlich, dass, nachdem dasselbe erst vor kurzem vorgefallen ist, nicht entscheidende Schritte unternommen wurden, um das zu verhindern“, kritisiert Fuchs.

Gepard entkam durch ein Loch im Gehegezaun

Der Gepard war durch ein Loch im Gehegezaun entkommen, sagte der Betriebsleiter des Salzburger Zoo, Rupert Eckkramer. „Der Zoo ist zurzeit mit Drohungen konfrontiert und es wurde auch angekündigt, dass es Probleme geben werde. Details dazu kann ich nicht sagen, weil der Fall bei der Polizei anhängig ist und es sich um ein laufendes Verfahren handelt.“

Vorfall wurde der Polizei nicht gemeldet

Dennoch wurde der zweite Gepardenausbruch der Polizei absichtlich nicht gemeldet, bestätigte Jochen Lengger, Tierarzt im Salzburger Zoo. „Um den Drohungen gegen den Zoo nicht weiter Vorschub zu leisten und das ganze weiter anzuheizen, wollten wir den Vorfall nicht an die große Glocke hängen.“

Stromsicherung verschärft, Schlösser ausgetauscht

Die Stromsicherung in allen Raubkatzenanlagen wurde nun verschärft, alle Schlösser wurden ausgetauscht. Die Tiere sind während der Nacht eingesperrt - doch eine hundertprozentige Sicherheit gegen mögliche Saboteure gebe es nicht, so die Experten im Zoo.

Links:

• Nach Gepardenausbruch ermittelt Behörde (salzburg.ORF.at; 11.6.12)
• Zoo Hellbrunn: Schloss kaputt oder Manipulation? (salzburg.ORF.at; 6.6.12)
• Entkommene Geparden wieder zurück (salzburg.ORF.at; 5.6.12)