Prozess: „Liebe“ & Betrug im Bordell?

Es war nicht Betrug. Es war Liebe. Das sagte Dienstag die tschechische Prostituierte beim Prozess im Salzburger Landesgericht, die einem Pinzgauer 150.000 Euro herausgelockt haben soll. Das Verfahren wurde vertagt.

Prostituierte

FOTOLIA/igor

In dem Zeller Bordell dürfte es bei dem Mann gefunkt haben

Der nächste Verhandlungstermin ist Freitag, 20. Juli.

Der Mann habe ihr das Geld freiwillig gegeben, damit sie nicht mehr im Bordell arbeiten müsse, sagte die Frau am Dienstag vor Gericht. Im Bordell hatten sich die beiden auch kennengelernt. Auch von Verlobung und Hochzeit soll die Rede gewesen sein.

Noch Zeugen zu befragen

Im weiteren Verlauf des Prozesses will das Gericht nun eine Reihe weiterer Zeugen befragen. Der Mann hatte sich offenbar in die 32 Jahre alte Frau aus Tschechien verliebt, als er sie in einem Bordell in Zell am See kennengelernt hatte.

Geld gegen uneingelöste Versprechen?

Der Mann glaubte der jungen Prostituierten zuerst offenbar alles, was sie ihm über Schicksalsschläge berichtete: Notlage ihrer Familie, medizinische Notfälle und finanzielle Engpässe. Vielleicht auch von einem gemeinsamen Leben, wenn alles überstanden und bezahlt sei.

Dann aber war nicht nur das Geld weg, sondern offensichtlich auch die Liebe. Mit dem Resultat, dass die 32-Jährige nun wegen Betrugsverdachtes vor dem Richter steht.

Hoffnung bis zuletzt

Der 46-jährige Mann sagte Dienstagnachmittag aus, er sei zu gutgläubig gewesen und habe den Beteuerungen der Frau, sie wolle mit ihrem Sohn zu ihm in den Pinzgau ziehen um eine dauerhafte Beziehung mit ihm eingehen, bis zuletzt gelaubt. Darum habe er der Tschechin auch später noch vereinzelt Geld überwiesen - eine letzte Zahlung fand im August 2011 statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, dem Mann nicht nur eine mögliche Beziehung in Aussicht gestellt zu haben, sondern wiederholt finanzielle Nöte geschildert zu haben. Die Angeklagte wies auch am Dienstagnachmittag alle Vorwürfe zurück.