Ex-Politiker kritisiert Amtskirche massiv

Bei einem Besuch in Salzburg hat der frühere deutsche CDU-Politiker und Buchautor Heiner Geißler massive Kritik an der katholischen Amtskirche geübt.

Angesichts mancher Entwicklungen würde Jesus die Hände überm Kopf zusammenschlagen, kritisiert Geißler. „Immer dieser Jesus“ heißt das nächste Buch des früheren CDU-Politikers Heiner Geißler. Bei seinem Besuch in Salzburg erläuterte der 82-jährige Katholik, was er in seiner Kirche für absolut notwendig hält.

„Kurie findet im Evangelium überhaupt nicht statt“

Am dringendsten sei für ihn in der katholischen Kirche die Reform des Vatikans, sagt Heiner Geißler. „Die Kurie findet im Evangelium überhaupt nicht statt. Wenn Jesus heute da wäre, dann würde er die Hände über dem Kopf zusammen schlagen über diese feudalen, byzantinischen Strukturen, die wir im Vatikan haben. Das sind doch keine Nachfolger von Jesus, die da in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen durch die Kirchen schreiten.“

Der frühere deutsche CDU-Politiker Heiner Geißler

inforadio/wikipedia.org

Engagierter Katholik, aber auch massiver Kritiker der vatikanischen Amtskirche: Ex-CDU-Politiker Heiner Geißler.

„Derzeit haben die Bischöfe Angst vor der Kurie“

Möglich wäre das durch ein neues Konzil, also eine Bischofsversammlung. Dann würde sich auch in den Ortskirchen etwas verändern, ergänzt Geißler. "Derzeit haben die Bischöfe ja Angst vor der Kurie. Sie müssen zum Teil ganz unglaubliche Verpflichtungserklärungen abgeben, ebenso die Pfarrer. So wie die Soldaten einen Fahneneid ablegen müssen, so müssen die Pfarrer einen Eid auf den Papst ablegen - so, als ob der Papst der liebe Gott wäre, was er aber nicht ist. Ebenso halte ich den Ausschluss der Frauen von der Kirchenleitung für fatal.