Kindergärtnerinnen: Politik aufgewacht?

Der Landtag hat sich Mittwoch vor der Sommerpause mit der beruflichen wie finanziellen Krise der Kindergärtnerinnen beschäftigt. Seit zehn Jahren wird ohne Ergebnis über eine arbeitsrechtliche Besserstellung diskutiert.

Kindergarten

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Seit Jahren schon protestieren Kindergärtnerinnen gegen die in ihren Augen unzumutbar geringen Gehälter. Kritiker sehen darin eine Geringschätzung der Politik für einen Fachbereich, der für die Gesellschaft und ihren Nachwuchs sehr wichtig sei

Weder bei der rotschwarzen Bundesregierung noch bei der rotschwarzen Salzburger Landesregierung oder auf den Ebenen von Gemeinden bzw. Städten sind Reformen zugunsten der Kindergärntnerinnen derzeit absehbar.

Diese haben - wie mehrfach berichtet - immer wieder auch gegen die triste Entlohnung in ihrem Fachbereich protestiert.

Massive Kritik von Grünen und FPÖ

Der grüne Landtagsabgeordnete Cyriak Schwaighofer und sein Kollege Lukas Essl (FPÖ) haben das bisherige Scheitern der Reformen am Mittwoch so beschrieben:

„Das muss endlich ein Ende haben, dass sich die politischen Ebenen immer gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Die Landesregierung sagt, die Gemeinden seien schuld. Und die Gemeinden sagen, die Landesregierung. So wird der Ball ständig hin und her geschoben. Und die Opfer sind die Kindergartenpädagoginnen und auch die Kindergartenkinder.“ (Schwaighofer)

„Wir haben diese Probleme nur, weil die Kindergartenpädagogik ein Frauenberuf ist. Wäre es ein Männerberuf, dann würde es überhaupt keine Probleme geben.“ (Essl)

Bewegt sich doch noch etwas?

Abgeordnete der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP im Landtag beteuerten Mittwoch, es würde nun doch „ernsthafte Verhandlungen unter anderem über ein neues Gehaltsschema für Kindergärtnerinnen“ geben. Für Donnerstag ist ein erster Termin mit der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten vereinbart.

Auf diesen hat der zuständige Gewerkschafter Johann Auer seit 2009 bisher vergeblich gewartet.

Links:

Gewerkschaft kritisiert Widmann (salzburg.ORF.at; 18.10.2011)