Nachteile durch Angehörigen-Pflege?

Die Salzburger Sozial- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Schmidjell (SPÖ) warnt Frauen, die ihre Angehörigen pflegen, vor gravierenden Nachteilen. Wer für die Pflege den Beruf aufgibt, könne später selbst zum Sozialfall werden, so Schmidjell.

Wer für die Pflege von Mutter oder Vater den Beruf aufgibt, könne später selbst zum Sozialfall werden, warnt Soziallandesrätin Cornelia Schmidjell (SPÖ). Laut Schmidjell sollen sich Frauen professionelle Hilfe zur Pflege ihrer Angehörigen suchen.

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Rund 20.000 pflegebedürftige Senioren in Salzburg

In Salzburgs Seniorenheimen werden rund 5.000 Senioren betreit. Weitere 5.000 Senioren werden durch Hauskrankenpfleger oder Haushaltshilfen in ihren eigenen vier Wänden betreut. Weit mehr als 10.000 Senioren werden laut Schätzungen von der Tochter oder Schwiegertochter betreut.

Die Gesellschaft erspare sich durch die Gratisleistung der Frauen nur vordergründig viel Geld, warnt Soziallandesrätin Cornelia Schmidjell: „Wenn die Frauen wegen der Pflege ihren Erwerb aufgeben oder in Teilzeit umsteigen, dann führt das wiederum zu Problemen mit den Pensionen“ und das müsse wiederum durch Zuschüsse aus dem Sozialsystem ausgeglichen werden.

Schmidjell: Pflegende werden selbst zum Pflegefall

Außerdem gibt Schmidjell zu bedenken: „Viele Frauen, die die Pflegelast allein tragen, werden selbst zum Pflegefall, weil sie die emotionale Belastung alleine tragen und auch nicht so pflegen können wie es professionelle Dienste tun.“ Schmidjell will die Hauskrankenpflege weiter ausbauen. Sie plant auch den Bau neuer Tageszentren für pflegebedürftige Senioren in den Bezirken.

Aufgrund einer schweren Erkrankung wird Soziallandesrätin Cornelia Schmidjell derzeit von SPÖ-Landesrat Walter Blachfellner vertreten - mehr dazu in Krebs: Landesrätin Schmidjell im .Krankenstand