Mehr Straftaten mit K.o.-Tropfen

Immer öfter wenden Räuber oder Vergewaltiger vor allem gegen Frauen K.o.-Tropfen an. Die Zahl der Delikte sei von 2010 auf 2011 deutlich gestiegen, warnt SPÖ-Parlamentarier Johann Maier. Die Dunkelziffer sei hoch.

Im Jahr 2010 wurden österreichweit 62 Sexual- und Eigentumsdelikte im Zusammenhang mit K.o.-Tropfen angezeigt. Im Vorjahr waren es bereits 84 Fälle. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Innenministeriums hervor. In Wien wurden im Vorjahr 39 mit den Tropfen betäubte Personen ausgeraubt, 28 - vor allem Frauen - wurden vergewaltigt.

Nur wenige Stunden in Blut und Harn nachweisbar

Die tatsächliche Zahl der Fälle sei aber höher, ist sich der Salzburger Parlamentarier Maier sicher: Denn K.o.-Tropfen sind nur wenige Stunden im Blut oder im Harn des Opfers nachweisbar. Bis es zu einer Anzeige bei der Polizei kommt, gibt es so oft keine Beweise für die Substanzen mehr. Nur in Einzelfällen reagieren die Familien schnell - so wie im Fall einer 19-jährigen Salzburgerin. Mehr dazu in Haftstrafe für Vergewaltigung & K.o.-Tropfen (salzburg.ORF.at, 19.6.2012)

Die chemischen Wirkstoffe in K.o.-Tropfen sind oft GBL (Gamma-Butyrolacton) und Butandiol (BDO). Die Verkaufsnamen sind „Liquid Ecstasy“, „Gamma“, „Liquid X“, „Bottle“, „Soap“ oder „Fantasy“. Die beiden Wirkstoffe sind seit 1. Jänner verboten. Jetzt sollen noch weitere Substanzen auf die Verbotsliste kommen.

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