Massives Hochwasser im Bergland

Das Bundesland Salzburg ist in der Nacht auf Freitag wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. Betroffen waren hauptsächlich Pongau und Pinzgau, wo es die Feuerwehren mit zahlreichen Muren, Überschwemmungen, überfluteten Kellern und Garagen zu tun hatten.

Wie berichtet, ist bei Flachau (Pongau) auf der Tauernautobahn ein kroatischer Autolenker bei einem Unfall mit einer riesigen Mure schwer verletzt worden. Insgesamt leisteten die Salzburger Feuerwehr in der Nacht auf Freitag 205 Einsätze, sagt ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos.

Luftbild: Große Überflutung bei Kleinarl (Pongau) ...

Mure bei Kleinarl

Land Salzburg / Gerald Valentin

Freitagmorgen und am Vormittag: Erkundung vieler Überflutungen und ihrer Einzugsbereiche aus der Luft durch eine Hubschrauberbesatzung des Innenministeriums und den Landesgeologen Gerald Valentin

Extreme Regenmengen

Wie schon in der Nacht zuvor fielen auch Freitagabend im Salzburger Bergland in kurzer Zeit sehr große Regenmengen. Bei der Messstelle St. Veit im Pongau wurden zum Beispiel 64 Liter pro Quadratmeter registriert, sagt ein Experte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg.

Mure bei Kleinarl

Land Salzburg / Gerald Valentin

Sägewerk: „Berufliche Existenz vernichtet“

Die Unwetter haben auch auf der Wagrainer Straße schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen von einem Murenabgang ist das Sägewerk Liebenberger, schildert Geschäftsführerin Elke Liebenberger: „Erst Freitagfrüh haben wir das riesige Ausmaß der Schäden erkennen können. Wir haben metertiefe Löcher durch Geröll und Treibholz und schätzen den Schaden auf 100.000 bis 150.000 Euro. Unsere Existenz ist kaputt. Wir können nun aufhören.“

Wann die Sperre der Wagrainer Straße wieder aufgehoben werden kann, steht noch nicht fest.

Starkes Hochwasser im Mitterpinzgau

Laut Feuerwehr am stärksten betroffen war offenbar die Gemeinde Maria Alm. Dort traten zahlreiche Bäche über die Ufer, sodass das Ortszentrum und die nähere Umgebung unter Wasser standen. In der Folge stieg auch der Wasserstand der Urslau stark an, wodurch auch das Stadtzentrum von Saalfelden bedroht war. Mit Sperrschläuchen und Sandsäcken konnten dort aber größere Überschwemmungen verhindert werden, so die Polizei.

Lend, Dienten, Taxenbach

In Taxenbach (Pinzgau) wurde die Pinzgauer Bundesstraße in Bereich des Trattenbachtunnels durch zwei Muren verlegt. Auch auf die Lender und die Dientener Landesstraße gingen Schlammlawinen ab. Schäden durch Erdrutsche wurden auch aus dem Tennengau gemeldet.

Insgesamt mussten in dieser Nacht 867 Feuerwehrleute von 38 Feuerwehren zu 205 Einsätzen ausrücken.

Links: