Alpinist bei Sonnwendfeuer abgestürzt

Im Gebiet des Bernkogels zwischen Rauris und Dorfgastein ist in der Nacht auf Sonntag ein Bergsteiger schwer verunglückt. Der Mann dürfte bei einem Sonnwendfeuer abgestürzt sein. Flug- und Bergretter brachten den lebensbedrohlich Verletzten ins Tal.

Der Bernkogel

Der 2.325 Meter hohe Bernkogel steht an den Ausgängen von Rauriser und Gasteiner Tal genau auf der Bezirksgrenze zwischen Pinzgau und Pongau und gehört geologisch zur Grauwackenzone. Er ist schroff, steil und weithin sichtbar, weil er die umgebenden Vorberge der Hohen Tauern weit überragt.

Die ÖBRD-Teams aus Rauris (Pinzgau), Dorfgastein und Bad Hofgastein (beide Pongau) waren fast die ganze Nacht auf Sonntag mit diesem Einsatz beschäftigt. Der Verunglückte dürfte beim Abstieg nach dem Sonnwendfeuer-Brennen in der Nacht auf einem harten Schneefeld ausgerutscht sein. Er stürzte über felsdurchsetztes Steilgelände über eine weite Strecke ab.

Der Schwerstverletzte, ein 44-jähriger Dorfgasteiner, musste von den Bergrettern auf der Rettungstrage 400 Meter abgeseilt werden - ehe er bei einem Nachtflug des Rettungshubschraubers gegen 1.00 Uhr ins Spital gebracht werden konnte. Fliegerische Einsätze dieser Art bei Dunkelheit sind laut Experten selten.

Absturz Bernkogel

Bergrettung Rauris

Erstversorgung

Rauris Einsatz Bernkogel

Wolfgang Rohrmoser / Bergrettung Rauris

Schwieriger Rettungsflug bei stockdunkler Nacht und behelfsmäßigem Landeplatz im Hochgebirge auf Sommerschnee

Nachtflug

Noch in der Nacht wurde der Schwerverletzte nach Suchaktion und Erstversorgung durch die Bergretter von der Crew des Rettungshubschraubers „Martin 6“ an Bord genommen und ins Krankenhaus geflogen, sagte Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung: „Der Einsatz war sehr schwierig.“

Absturz Bernkogel

Bergrettung Rauris

Der Berg, seine Nebengipfel und Flanken sind zum Teil mit gras- und felsdurchsetzten Hängen so steil, dass Patient und Einsatztrage mittels Seil beim Abtransport gesichert werden mussten

„Wegen der lebensbedrohlichen Verletzungen des Dorfgasteiners wurde von uns - trotz stockdunkler Nacht - der Rettungshubschrauber angefordert“, sagte Wolfgang Rohrmoser, Einsatzleiter der Bergrettung Rauris. Einen passenden Landeplatz haben seine Leute im Bereich des Mitterkogels in 2.000 Metern Seehöhe gefunden und für den Piloten ausgeleuchtet, damit eine Landung der Maschine überhaupt möglich war.

Absturz bei Sonnwendfeuer

Bergrettung Rauris

Verladung in den Hubschrauber

Rauris Einsatz Bernkogel

Wolfgang Rohrmoser / Bergrettung Rauris

Start beim Mitterkogel: Pilot Hanno Berghofer dreht die Maschine knapp über dem Boden in Richtung Tal, zieht sie dann senkrecht und sehr langsam hoch und beschleunigt erst in größerer Höhe für den Horizontalflug

Gerald Lehner, ORF Radio Salzburg