Navi-Tippen sehr gefährlich

Immmer mehr Elektronik und IT im Auto sollen das Fahren sicherer machen. Das Gegenteil stimmt, wenn die Bedienung von Handy oder Navi stark ablenkt. Bei Navis ist es dabei egal, ob ein Gerät teuer, billig oder als besonders „benutzerfreundlich“ verkauft wird.

Navigationsgerät im Auto

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Navigationsgeräte: Großer Nutzen mit vielerlei Gefahren bei falscher Anwendung

Diese Ergebnisse zeigt eine Studie der Salzburger Universität mit dem Auto Club Europa. Vor einem halben Jahr war schon eine erste Studie gelaufen - damals mit Autos der Premium Klasse. Nun wurden bei Käufern sehr populäre Fahrzeugklassen getestet.

Handling während der Fahrt gefährlich

Man soll es nicht tun, aber es kommt oft vor, dass Lenker erst nach dem Start des Motors ein Ziel ins Navi eingeben. Das ist gefährlich.

Wie groß die Ablenkung tatsächlich ist, das messen Salzburger Wissenschafter. Möglich ist das nur auf Teststrecken - wie bei der Firma Audiomobil in Ranshofen im angrenzenden Oberösterreich. Hier nehmen Forscher fix eingebaute Systeme von drei gängigen Kompakt-Automarken unter die Lupe und auch ein mobiles Navi.

Ab zwei Sekunden Wegschauen wird es riskant

Zwei Miunuten brauchten die Lenker auch dieses Mal durchschnittlich für eine komplette Zieleingabe. Am schnellsten geht es beim mobilen Navi. Überall ist der Blick oft viel zu lange durchgehend nicht auf die Straße gerichtet.

Vor einem halben Jahr haben die Wissenschafter hier teure Limousinen mit sehr teuren Systemen getestet, sagt Manfred Tscheligi vom Doppler-Labor, wo die Daten ausgewertet werden: „Ab zwei Sekunden, den Blick von der Straße zu richten, das ist ein hohes Gefährdungspotenzial. Im Schnitt ist es bei allen Autos und Navis vier bis fünf Mal passiert, dass es mehr als zwei Sekunden waren. Das ist eigentlich eine lange Zeit.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Zwei Sekunden bedeuten, bei 50 km/h etwa 30 Meter im Blindflug unterwegs zu sein. Deshalb fordert der Wissenschafter: So lange die Systeme so komplex sind und sich Sprachsteuerung noch nicht durchgesetzt hat, sollte die Bedienung während der Fahrt verboten werden.

Überraschend: Bei dem neuen Test mit günstigeren Systemen der gängigen Automarken sind die Ergebnisse nicht schlechter als bei den teuren Systemen.

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