Festspiele: Pereiras Ziele „überhöht“

Die Spitze des Kuratoriums der Salzburger Festspiele weist die Kritik von Intendant Alexander Pereira zurück: Geld für das Festspiel sei genug da - allerdings seien die Wachstumsziele des Intendanten überhöht.

Die Salzburger Festspiele würden sehenden Auges an die Wand gefahren, kritisierte der neue Intendant der Festspiele Alexander Pereira am Dienstag. Ausstehende Tariflohnerhöhungen wurden von den Subventionsgebern nicht ausbezahlt - das mache in Summe Einbußen von fast zwei Millionen Euro. Dieses Geld werde für Neuproduktionen gebraucht, das Finanzloch werden vom Kuratorium als Aufsichtsrat völlig unterschätzt. Er verteidigte so seine offensive Suche nach neuen Sponsoren.

Schaden: „Wachstum mit Maß und Ziel“

Doch dem sei nicht so, kontert der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), der auch im Festspiel-Kuratorium sitzt. Ein Finanzloch sei nur dann zu befürchten, wenn der neue Intendant seine ehrgeizigen Wachstumspläne durchsetze.

„Er hat für das heurige Jahr das Vertrauen bekommen. Wir haben das Budget von 50 auf 57 Millionen Euro aufgestockt“, sagt Schaden, „Der Wunsch, im kommenden Jahr auf 64 Millionen Euro zu gehen und zehn Leute mehr einzustellen, wird von uns nicht goutiert. Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern damit, dass wir eine Entwicklung der Festspiele gewährleisten müssen, wo das Wachstum nicht überschießt, sondern wo wir für die künftigen Jahre zwar ein Wachstum akzeptieren können - aber das mit Maß und Ziel.“

Haslauer: „Festspiele auch nach Pereira erfolgreich“

An der zuletzt öffentlich gewordenen Kritik des Kuratoriums an Alexander Pereiras weltweiter Sponsorensuche hält man weiter fest. Privatinvestoren seien keine zuverlässigen finanziellen Partner, mit denen man langfristig kalkulieren könne, sagt Kuratoriums-Vorsitzender, Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer (ÖVP): „Die Festspiele waren vor Alexander Pereira erfolgreich und sie werden auch nach Alexander Pereira erfolgreich sein.“

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