Kärntner und Steirer größte Handy-Sünder
ORF
149.081 Autolenker wurden österreichweit im Vorjahr von der Polizei gestoppt und bestraft, weil sie während der Fahrt ohne Freisprechanlage telefoniert hatten. Gemessen an der Einwohnerzahl wurden am häufigsten Autofahrer in Kärnten und der Steiermark erwischt, das Bundesland Salzburg liegt mit 9.901 Lenker etwas über dem Österreich-Schnitt.
Diese Zahlen erhob der Salzburger SPÖ-Nationalratsabgeordnete Johann Maier mittels einer parlamentarischen Anfrage an das Innenministerium.
Strafen für SPÖ-Mann zu niedrig
Maier verlangt eine deutliche Erhöhung der Strafen. 50 Euro bzw. 72 Euro seien für die Sünder hinter dem Lenkrad nicht abschreckend genug. Ein Blick in andere EU-Länder zeige, dass beispielweise in Spanien 200 Euro für Telefonieren am Steuer ohne Freisprechanlage kassiert werden, in Litauen sind es hingegen nur 11 Euro.
Der Parlamentarier wünscht sich zudem eine EU-weite Vorschrift für gewerblich genutzte Fahrzeuge wie Lkws oder Taxis - dort sollte eine Freisprecheinrichtung Pflicht sein. Das hat auch einen persönlichen Grund: Der Parlamentarier wurde im Taxi im Vorjahr beinahe von einem Lkw gerammt, dessen Lenker das Handy am Ohr hatte.
Nach wie vor sei vielen Autolenkern nicht bewusst, wie gefährlich Telefonieren während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung tatsächlich ist, so Maier. Allerdings: konkrete Zahlen, wie viele Unfälle dadurch ausgelöst werden, gibt es nicht.
Strafen wegen Telefonierens am Steuer
Bundesland | Zahl der Delikte | Relation zur Bevölkerung |
---|---|---|
Burgenland | 2.796 | 0,98 Prozent |
Kärnten | 14.267 | 2,56 Prozent |
Niederösterreich | 19.534 | 1,21 Prozent |
Oberösterreich | 20.227 | 1,43 Prozent |
Salzburg | 9.901 | 1,89 Prozent |
Steiermark | 29.743 | 2,46 Prozent |
Tirol | 12.029 | 1,69 Prozent |
Vorarlberg | 4.376 | 1,18 Prozent |
Wien | 36.208 | 2,10 Prozent |
Gesamt | 149.081 | 1,77 Prozent |