Pereira kritisiert Festspiel-Kuratorium

Alexander Pereira, der neue Intendant der Salzburger Festspiele, hat am Dienstag das Festspiel-Kuratorium heftig kritisiert. Pereira ärgert sich, dass das Geld immer knapper wird, er aber bei der Suche nach privaten Sponsoren keinen Rückhalt hat.

Der neue Festspiel-Intendant Alexander Pereira übt heftige Kritik am Kuratorium der Salzburger Festspiele. Einerseits werde durch nicht abgegoltene Tariflohnerhöhungen das Geld für die Kunst immer knapper, andererseits gäbe es aber Kritik an seiner Suche nach privaten Sponsoren.

Alexander Pereira, neuer Intendant der Salzburger Festspiele.

APA / Helmut Fohringer

Alexander Pereira

„Festspiele fahren gegen die Wand“

„Was die Kuratoren vielleicht nicht so krass eingeschätzt haben, ist, welche Wunden den Salzburger Festspielen durch das Nichtzahlen der Tariflohnerhöhungen zugefügt wurden in den vergangenen acht Jahren. Das wurde von den Subventionsgebern übersehen oder nicht ernst genommen“, sagte Pereira in einem ORF Salzburg-Interview.

Der neue Intendant der Salzburger Festspiele spricht von Budget-Verlusten in der Höhe von etwa zwei Millionen Euro durch das Nichtzahlen der Tariflohnerhöhungen. „Eine Neuproduktion kostet etwa 700.000 bis 800.000 Euro. Wenn ich zwei Millionen aufholen muss, dann muss ich spätestens 2014 drei Produktionen streichen. Die Festspiele machen aber nur noch drei Opernproduktionen - das heißt, die Festspiele fahren gegen die Wand“, sagte Pereira.

Neues „Public-Private-Partnership“ eine Lösung?

Pereira möchte ein neues „Public-Private-Partnership“ zwischen Staat, Wirtschaft und privaten Sponsoren aufbauen: „Helga Rabl-Stadler und ich haben versucht, neue Sponsoren aufzutreiben und wir konnten die Sponsorengelder von acht Millionen im Jahr 2011 auf 14 Millionen im Jahr 2013 steigern. Aber jetzt sagt das Kuratorium, dass wir uns zu sehr von der Wirtschaft abhängig machen.“

Sollen Sponsoren für den Staat einspringen?

Den Vorwurf der Abhängigkeit wies Pereira entschieden zurück. Wenn der Staat Schwierigkeiten habe, müsse er froh sein, wenn die Wirtschaft und private Sponsoren einspringen. „Ich habe in 21 Jahren rund 250 Millionen Schweizer Franken für die Züricher Oper gesammelt und es hat nie einen Sponsor gegeben, der sich einmischen wollte und so wird es auch bei den Salzburger Festspielen sein“, so Pereira.

Pereira: „Müssen in Qualität investieren“

Der neue Intendant der Salzburger Festspiele fordert jetzt eine Grundsatzdiskussion mit dem Kuratorium über die Zukunft der Salzburger Festspiele. „Die Kuratoren müssen anerkennen, dass diese Festspiele nur durch eine Public-Private-Partnership und ein Investieren in die Qualität weiterhin in dieser Form bestehen können“, sagte Pereira.

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