Nach Geparden-Ausbruch ermittelt Behörde

Nach dem Ausbruch zweier Geparden aus dem Zoo Hellbrunn prüft jetzt der Bezirksanwalt, ob eine Gefährdung der körperlichen Sicherheit vorlag. Das teilte Barbara Feichtinger, Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft, am Montag mit.

Geparde im Zoo Salzburg

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Die beiden Jung-Geparden Juvi und Raha sind vergangene Woche ausgebüchst

Vergangene Woche brachen zwei Geparden aus dem Zoo Hellbrunn in der Stadt Salzburg aus - mehr dazu in Entkommene Geparden wieder zurück. Jetzt wird ein Bezirksanwalt prüfen, ob Ermittlungen wegen des Verdachtes der Gefährdung der körperlichen Sicherheit eingeleitet werden.

Einige Fragen sein zu klären, sagt Staatsanwaltschafts-Sprecherin Barbara Feichtinger: „Ist dieses Schloss ordnungsgemäß angebracht worden? Hat jemand daran manipuliert? Oder ist irgendjemand ein schlampiges Umgehen mit diesem Schloss und der Verwahrung vorzuwerfen?“

Geparden ausgebüchst

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Das Schloss am Geparden-Gehege war defekt oder wurde aufgebrochen? - das ist die Streitfrage

Zoo: „Halter des Riegels aufgebrochen“

Zoo-Sicherheitsbeauftragter Rupert Eckkramer schließt den Vorwurf der Schlamperei jedenfalls aus: „Am Abend zuvor haben die Tierpfleger noch eine Kontrollrunde gemacht. Da war alles in Ordnung. Das Problem war ja beim Riegel, der Halter des Riegels war ja aufgebrochen. Für mich erklärt sich das nicht, dass das die Tiere machen. Denn die müssten wirklich mit roher Gewalt und vereinten Kräften gegen diesen Riegel angegangen sein. Die Tiere sind bei uns im Zoo normalerweise ruhig und führen sich nicht so auf, dass sie diesen Riegel aufbrechen.“

Die Polizei lieferte Ende vergangener Woche einen Bericht der Polizei an die Staatsanwaltschaft Salzburg. Die Ermittlungen hatten ein defektes und leicht zu öffnendes Schloss ergeben. Die Zoo-Leitung geht hingegen von Manipulation aus - mehr dazu in Zoo Hellbrunn: Schloss kaputt oder Manipulation?.

Ermittlungen gegen Unbekannt und Zoo-Mitarbeiter

Das alte Schloss wurde noch am Tag des Ausbruchs durch ein Stärkeres ersetzt und die Tür mit einem zweiten Schloss verstärkt. Staatsanwältin Barbara Feichtinger will nun klären, ob weitere Ermittlungen nötig sind. Die bisherigen Erhebungen richteten sich laut Feichtinger vorerst gegen unbekannte Täter im Zusammenwirken mit einem Mitarbeiter des Tiergartens.

Sicherung des Gepardengeheges im Zoo Salzburg - mit zweitem Schloss

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Jetzt ist das Gehege mit einem zweiten Schloss samt Kette gesichert

Externe Überprüfung gefordert, die es schon gibt

Das Thema Sicherheit wurde Montagnachmittag auch Thema der Zoo-Aufsichtsratssitzung sein. Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl forderte einen Sicherheitscheck durch externe Experten: „Ich glaube, dass es einen Experten aus einem vielleicht fremden Zoo geben sollte, der sich den Zoo einmal anschauen sollte, um zu sehen: Gibt es irgendwo Sicherheitslücken? Jedes Unternehmen hat so etwas wie blinde Flecken - da ist auch der Zoo nicht ausgeschlossen. Ich denke, es wäre ein gutes Mittel, das Vertrauen in den Zoo und die Sicherheit wiederherzustellen.“

Das sei schon jetzt der Fall, heißt es im Zoo. Einmal im Jahr überprüfe eine externe Sicherheitsfirma Arbeitssicherheit und Gehege im Tiergarten.