Rehrlplatz: Voggenhuber kritisiert Padutsch

Der frühere EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber (Grüne bzw. Bürgerliste) kritisiert die Stadtplanung seines Nachfolgers im Job des Salzburger Planungsstadtrates: Johann Padutsch mache eine falsche Architekturpolitik in der Landeshauptstadt.

Johannes Voggenhuber

ORF

Voggenhuber

Das Thema „Wohnen“ steht derzeit im Mittelpunkt der Salzburger Architekturtage. Da gibt es Diskussionen auf dem Mozartplatz zum Wohnen in der Altstadt oder zur Obdachlosigkeit. Außerdem präsentieren Schüler ihre Vorstellungen von mobiler Architektur auf dem Kajetanerplatz.

Nicht weit entfernt davon - auf dem anderen Salzachufer - soll das Projekt entstehen, das derzeit am umstrittensten ist: die geplante Verbauung des Rehrlplatzes beim Unfallkrankenhaus. Die Phalanx der Gegner hat nun mit Johannes Voggenhuber prominente Unterstützung bekommen.

„Blindwütiger Schaden für die Stadt“

Der frühere Grün-Stadtmandatar und Ex-Abgeordnete im EU-Parlament ist ein Urvater der modernen Stadtplanung und der Architektur-Diskussion in Salzburg. Der Blick auf seine Heimatstadt stimmt ihn wenig froh. Die geplante Verbauung einer Parzelle beim Rehrlplatz ist für ihn eine Fehlentscheidung der städtischen Planungsabteilung: „Wenn ich blindwütig so etwas tue, dann füge ich der Stadt Schaden zu. Und das passiert hier.“, sagt Voggenhuber.

„Verunglückte Bebauungsplanung“

Der ehemalige Grünpolitiker betont, was hier falsch laufe, das hätten die Institutionen der Stadt zu verantworten: „Sie sind für das städtebauliche Leitbild verantwortlich und für die Bebauungsplanung. Ein Architekt kann erst auf dieser Planung aufbauen. Wenn eine Stadt die Rolle des Bauherrn nicht mehr ausfüllen kann, dann wird das Bauen wieder zur Verwertung der Stadt und nicht zum Bauen an der Stadt.“

Das ist natürlich auch massive Kritik an seinem Nachfolger Johann Padutsch, grüner Chef im städtischen Planungsressort seit nunmehr 20 Jahren.

„Ganze Reihe schwerer Fehler in letzter Zeit“

Voggenhuber betont, Padutsch habe beim Rehrlplatz „ganz offenkundig“ einen schweren Fehler gemacht: „Es ist immer schwierig, einem Nachfolger dreinzureden. Ich habe auch versucht, das nicht zu tun. Es gibt aber in Salzburg in letzter Zeit eine ganze Reihe städtebaulicher und architektonischer Fehler.“

Voggenhuber nennt das Kongresshaus, das er als verunglückt empfinde. Dann das Haus für Mozart, das Stadion Kleßheim und neue Wohnsiedlungen beim Hauptbahnhof, die keine architektonische Qualität hätten, sagt der Kritiker, der sich immer als Fan von moderner Architektur bezeichnet hat - auch in Verbindung mit alter Bausubstanz: „Aber Qualität und Güte für eine lebenswerte Stadt müssen stimmen.“

Nicht generell gegen Rehrplatz-Verbauung

Der Rehrlplatz könne schon verbaut werden, auch dicht und modern, aber nicht als einzelne Parzelle sondern in seiner Gesamtheit, fordert Voggenhuber.

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