Freizeitverhalten belastet Wildtiere

Immer mehr Menschen sind in den heimischen Wäldern unterwegs. Das belastet die Wildtiere zunehmend und führt zu Waldschäden. Darüber wurde am Donnerstag beim Wildökologischen Forum Alpenraum in der Stadt Salzburg diskutiert.

Die Zahl der Freizeitsportler in Österreichs Wäldern steigt von Jahr zu Jahr, sagt Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreichs. Gleichzeitig nimmt aber auch der Wildbestand zu. „Der Wald, also die Grundfläche und der Lebensraum für all diese, bleibt aber natürlich dieselbe. Das heißt, die Konkurrenzen zwischen den Funktionen des Waldes und den Nutzern des Waldes nehmen zu“, so Montecuccoli.

Starke Schäden in Schutzwäldern

Dadurch ziehe sich das Wild in immer schwerer zugängliche Gebiete zurück - meist in die sensiblen Schutzwälder, ergänzt Wildökologe Friedrich Reimoser. Und das führt zu starken Schäden in diesen wichtigen Gebieten. Hauptverursacher des Problems sind aber nicht die Skifahrer auf der Piste, oder die Wanderer am Wanderweg. Sondern jene, die abseits der Wege unterwegs sind, so Reimoser.

„Also es sind nicht die Gäste von auswärts, die primär dieses falsche Benehmen und Fehlverhalten inizieren, sondern es sind leider sehr häufig Menschen aus der Region, Einheimische, die sich beim Schwammerl suchen oder Skitouren gehen oft in abgelegenen Gebieten bewegen“, erklärt Reimoser.

Wildökologische Raumplanung eine Lösung?

Die Menschen müssten bewusster und rücksichtsvoller in den Wäldern unterwegs sein. Durch eine wildökologische Raumplanung könnte der Wald wieder zu einem nachhaltigen Erholungsgebiet für Mensch und Tier werden.

„Man muss einerseits sagen, dass man Wildtiere so lenkt, dass sie nicht genau dort hingehen, wo sie am meisten Schaden anrichten können. Andererseits sollte man auch Freizeitaktivitäten bis zu einem gewissen Grad lenken, dass die nicht gerade in den sensibelsten Gebieten passieren und hier zu wechselseitigen Problemen führen“, erklärt der Wildökologe.

Ansätze für eine solche Neuordnung in Salzburgs Wälder gebe es zwar bereits, doch nun sei die Politik gefordert auch für die Einhaltung dieser Regelungen zu sorgen.