Mehr Geld für Tourismuswerbung hat gewirkt

Seit 25 Jahren gilt das Salzburger Tourismusgesetz, in dem Ortsverbände und die Salzburger Land Tourismusgesellschaft (SLT) geschaffen wurden. Seitdem sei mehr Geld für qualitativ bessere Werbeaktionen vorhanden - und das habe sich ausgezahlt. So war der Tenor beim Jubiläum.

Jeder Unternehmer, vom Hotelier über den Bäcker bis zum Baumeister, muss einen Betrag an den Tourismusverband zahlen - je nachdem, wie unmittelbar er vom Tourismus profitiert. Das ist die Grundidee des Salzburger Fremdenverkehrsgesetzes. Und jene Unternehmer, die später zahlen sollten, stimmten vor 25 Jahren über die Gründung eines Tourismusverbands in ihrem Ort ab.

Hunderte Informationsveranstaltungen seien notwendig gewesen, um das Wirklichkeit werden zu lassen, erinnerte sich der damalige Tourismuslandesrat Arno Gasteiger (ÖVP): „Viele wussten gar nicht, worum’s geht, viele hatten keine Ahnung, viele hatten Vorurteile. Nach den Diskussionen war die Stimmung zum Gesetz eine ganz andere. Und im Endeffekt haben mir dann die Abstimmungen gezeigt, dass dieses Instrument angenommen wurde.“

340 Millionen Euro in 25 Jahren für Werbung

Wesentlichstes Ergebnis des Gesetzes war deutlich mehr Geld für die Tourismus-Werbung, sagt der Chef der Salzburger Land Tourismus-Gesellschaft, Leo Bauernberger: „In 25 Jahren waren das 340 Millionen Euro. Das geht zurück an die Regionen, die Orte, die Tourismusverbände, um die Basis für das Marketing zu gestalten.“

Wie wichtig die bessere Dotierung der Werbung war, brachte der Sprecher der österreichischen Reisebüros, TUI-Manager Josef Peterleithner, am Beispiel von Salzburgs größter Tourismusgemeinde auf den Punkt: „Ich kann mich erinnern: Vor vielen Jahren ist Saalbach-Hinterglemm unter Salzburg im Katalog gewesen, sondern unter Tirol. Denn Salzburg hat man als Stadt gekannt, aber nicht als Skidestination. Heute wäre das unvorstellbar. Salzburg spielt in den Katalogen eine wesentliche Rolle und hat sich als Tourismusland bestens etabliert.“

Bessere Einnahmen ohne große „Bettenburgen“

Nach der Gründung der SLT war Peter Weixlbaumer damals einer der führenden Salzburg-Werber: „Es ist ja der Sinn der Arbeit gewesen, dass wir - ohne das Bettenangebot wesentlich auszuweiten - bessere Qualität, bessere Einnahmen, bessere Lebensverhältnisse für die Menschen in diesem Land erreichen. Und das ist gelungen.“

Immerhin hat sich die Zahl der Gäste im Bundesland Salzburg in diesen 25 Jahren bei etwa gleicher Bettenzahl um 50 Prozent erhöht - allerdings auch, weil die Gäste immer kürzer bleiben. Ex-Tourismusreferent Gasteiger formulierte es so: „Wenn Salzburg in den Gebirgsregionen vor 50, 60 Jahren noch ein bitterarmes Land war und heute ein wohlhabendes Land ist, dann hat es das dem Tourismus zu verdanken. Ich komme aus den Gebirgsregionen und weiß, welchen Stellenwert der Tourismus hatte und hat.“

„Arbeiten an Produkt im Gesundheitsbereich“

Erster SLT-Geschäftsführer war Martin Uitz, seit zehn Jahren ist Bauernberger am Ruder. Für ihn waren die Highlights „der Salzburger Bauernherbst, der Almsommer, die Salzburg Super Ski Card, aber auch die Via Culinaria - alles Produkte, die sich am Markt durchsetzen und Wertschöpfung ins Land bringt. Im Gesundheitsbereich hat Salzburg großes Potenzial - und hier arbeiten wir sehr intensiv an einem neuen Produkt.“

Während in Tirol die Tourismusverbände politisch von oben herab verordnet wurden, habe Salzburg den demokratischen Weg der Abstimmungen gewählt, betonte am Ende der Feier noch einmal Ex-Landesrat Arno Gasteiger und knüpfte daran eine Botschaft an die Politiker von heute: „Drüberfahren zahlt sich nicht aus. Das rächt sich nach kurzer Zeit. Es zahlt sich aus, Mitbestimmung und Mitverantwortung einzuräumen. Das ist mehr Arbeit, das ist mühsamer - aber das ist auf Dauer gesehen ungleich erfolgreicher als die billigere und einfachere Möglichkeit des Drüberfahrens.“

„Man muss auf Bauch zielen und Geldtascherl treffen“

Zu einem schönen Urlaub gehört Vieles, daher kann man um einen Gast auch nicht so einfach werben wie für einen Gebrauchsartikel, sagt der amtierende Tourismusreferent Wilfried Haslauer (ÖVP): „Mir hat ein Touristiker einmal erklärt, wie gute Tourismuswerbung sein muss: Die muss so sein, dass man auf den Bauch zielt und das Geldtascherl trifft.“

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