Neuer Weingarten in Salzburgs Zentrum

Der Mönchsberg im Zentrum der Stadt Salzburg wird immer mehr zum Weinbaugebiet: Nach dem Weingarten der Pfadfinder unterhalb der Richterhöhe baut jetzt ein Kaufmann auf dem Bucklreuth 2.000 Rebstöcke an - dort soll ein „Mönchsberg Sparkling“ wachsen.

Der Kaufmann Christian Sturm will sich auf dem Areal neben seinem Wohnhaus als Winzer betätigen. Auf dem Hang des Bucklreuths zwischen Mönchsberg und Rainberg sind schon 1.200 Rebstöcke eingesetzt - insgesamt sollen es 2.000 werden. Drei verschiedene Rebsorten werden dort angebaut.

„Mönchsberg Sparkling“ ab 2016

Sie sollen in wenigen Jahren ein fruchtiges Getränk ergeben, sagt Christian Sturm: „Das wird ein Cuvee, der dunkelrosa ist. Das ist keine Flaschengärung, sondern vor dem Abfüllen wird Kohlensäure zugesetzt. Wir erwarten uns ein fruchtig-frisches, animierendes Getränk. Nachdem das da am Mönchsberg wächst, hoffe ich schon, dass das einzigartig wird.“ Heißen soll das Getränk „Mönchsberg Sparkling“.

Weil Christian Sturm und seine Familie Laien auf dem Gebiet des Weinbaues sind, baut er auf die Unterstützung eines südsteirischen Winzers: „Er ist sehr zuversichtlich. Und so Gott will, haben wir 2015 die ersten Weintrauben. Das bedeutet, dass wir dann 2016 den ersten Wein trinken dürfen.“

Hang im 16. Jahrhundert schon ein Weingarten

Der Hang am Bucklreuth war schon einmal im 16. Jahrhundert ein Weingarten. Er hat eine für den Weinanbau günstige Lage - er neigt sich nach Südwesten und hat einen sandig-steinigen Boden, der gut die Wärme speichert.

Allerdings sind derzeit noch zu viele Steine in der Erde des künftigen Weinbergs: „Die muss man unbedingt in den nächsten Wochen händisch entfernen. Das wird noch wirklich Knochenarbeit“, weiß Christian Sturm, „Natürlich ist die Familie dabei - der Enkel mit zehn Jahren, der Schwiegersohn, die Tochter. Zumindest jetzt sogar sehr euphorisch.“

Amphibienteich als Abschluss zur Straße hin

Im unteren Bereich des Weinberges - in unmittelbarer Nähe zur Sinnhubstraße - wurde ein Teich ausgehoben: „Das ist eine Ausgleichsmaßnahme dafür, dass wir hier den Weinberg machen durften“, sagt Sturm, „Es ist ja doch Naturschutzgebiet, Altstadtschutzzone eins und UNESCO Weltkulturerbe.“

Reinhard Medicus, bei der Stadt Salzburg für den Naturschutz zuständig, setzte sich für den Amphibienteich ein: „Jetzt sind wir alle ganz glücklich, dass das so gelungen ist. Wir haben eine Freude, weil es schön ausschaut. Wir werden dann auch einen Amphibienzaun machen, damit die Tiere da nicht gefährdet sind“, sagt Weingarten-Eigentümer Christian Sturm.