Schule kämpft gegen Abschiebung

Die Handelsschule Hallein (Tennengau) kämpft derzeit gegen die Abschiebung der 15-jährigen Amina aus Dagestan. Das Mädchen brilliert in der Schule und hat viele Freundinnen gefunden - trotzdem sollen sie und ihre Mutter zurückkehren.

Amina Antalova

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Amina muss nächste Woche Österreich verlassen

Amina und ihre Mutter flohen vor zwei Jahren aus dem von Anschlägen und Guerillakämpfen heimgesuchten Dagestan im Kaukasus. Jetzt kommen die 15-Jährige und ihre Mutter gedrückt in die Handelsschule Hallein. Spätestens Mittwoch nächster Woche müssen sie Österreich verlassen - ansonsten droht die Abschiebung. Der ablehnende Bescheid des Asylgerichtshofs liegt seit vergangener Woche vor.

In Dagestan müssen Mutter und Tochter um ihr Leben fürchten - wegen Verfolgung flüchteten sie: „Mein Vater wurde auch verschleppt und nach Tschetschenien gebracht und ermordet. Deswegen sind wir nach Österreich gekommen“, schildert Amina Antalova.

„Gut integriert in der Klasse, Viele Freunde“

Die Halleiner Mitschüler und Lehrer kämpfen gegen die bevorstehende Abschiebung: „Sie hat sich sehr gut integriert in der Klasse, sie hat sehr viele Freunde, sie hat auch außerhalb der Schule viele Freunde. Und ich sehe es irgendwie nicht ein, warum sie gehen sollte“, sagt Mitschülerin Sarah Walch.

Protest gegen die Abschiebung von Amina Antalova

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„Obwohl ich mein Heimatland liebe, kann ich nicht zurück“, weiß Amina Antalova, „Wenn ich gezwungen werde, muss ich schon nach Dagestan zurück - aber es wird nichts Gutes passieren, das weiß ich schon. Ich denke über Österreich ganz gut - es sind Gesetze, da kann man nichts machen. Deswegen ist es so gut in Österreich“

Gute Leistungen in der Schule

Aminas außergewöhnliche Schulleistungen zeigen ihren Willen, in Salzburg bleiben und hier eine Ausbildung abschließen zu dürfen. „Ich konnte es wirklich nicht glauben als Klassenvorstand, als mir das erste Mal zu Ohren gekommen ist, dass Amina erst seit kurzer Zeit in Österreich ist“, schildert Lehrer Thomas Pöschl, „In den wenigen Monaten, die ich sie jetzt kenne, hat sie unglaubliche Fortschritte gemacht.“

Und trotzdem darf sie nicht bleiben: „Wir können nichts machen. Wir haben keinen Weg mehr“, sagt Amina Antalova.