Kaum hohe Einkommen für Frauen

Knapp 70 Prozent der Frauen in Österreich sind erwerbstätig, Frauen in Spitzenpositionen oder mit besonders hohen Einkommen sind aber immer noch selten. Und die Anzeichen, dass sich in nächster Zeit daran etwas ändert, stehen nicht gut.

Frauen sind immer noch die „Reserve-Armee“ auf dem Arbeitsmarkt. Diesen Eindruck konnten die Referentinnen bei der Tagung „Nichts geht mehr ohne Fraueneinkommen“ von Arbeiterkammer und Gewerkschaft nicht zerstreuen. Von einem Einkommen allein können Familien nicht mehr leben. Das ist mit ein Grund, warum in den vergangenen 30 Jahren immer mehr Frauen neben Kinderzerziehung und Haushalt auch zu arbeiten begonnen haben.

„Erst wirbt man um sie, dann verlieren sie den Job“

Einerseits werde zunächst jahrelang von Wirtschaft und Politik um berufstätige Frauen geworben - dann kommen Wirtschafts- und Finanzkrise und Frauen seien die ersten, die ihren Arbeitsplatz räumen müssen. Wenn dann das Einkommen in den Familien sinkt, folge ein Wertewandel, beobachtet Politikwissenschafterin Katharina Hajek.

„Reallöhne in vergangenen Jahrzehnten gesunken“

„Die politisch forcierte vermehrte berufliche Integration von Frauen soll offenbar darüber hinwegtäuschen, dass die Reallöhne in den vergangenen Jahrzehnten ganz einfach gesunken sind und die höhere Beschäftigungsquote als Entschuldigung dafür herhalten muss. Man sagt, echte Familienlöhne eines Mannes seien nicht mehr nötig, weil man davon ausgeht, dass auch Frauen arbeiten - zumindest in Teilzeit.“

„Teilzeitarbeit als Falle für Frauen“

Gerade gegen Teilzeitarbeit von Frauen machen zur Zeit Arbeiterkammer und Gewerkschaft mobil, denn sie sehen darin eine Falle für Frauen. Mit Teilzeitarbeit könnten Frauen ihren Lebensunterhalt zum Beipsiel nach einer Scheidung nicht sichern, warnt auch die neue Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg, Alexandra Schmidt. Zudem sollen vormals öffentlich erbrachte Dienstleistungen wieder vermehrt privat organisiert werden. Das fängt an bei Kinderbetreuung und geht hin bis zur Altenpflege", sagt Katharina Hajek.

„Unbezahlte Arbeit weiterhin Frauensache“

Dass diese unbezahlte Arbeit weiterhin Frauensache ist, habe sich trotz aller Frauenpolitik noch nicht geändert, kritisiert Hajek.