Immer mehr Akutfälle für Jugendämter

Bei den Jugendämter landen immer mehr Fälle von verwahrlosten oder misshandelten Kindern. Gleichzeitig herrscht akuter Personalmangel. Das zeigt das Beispiel der Flachgauer Behörde, die sich gerade um das Schicksal eines misshandelten Babys kümmert.

Schläge im Kinderzimmer, misshandelte Babys, verwahrloste Jugendliche - solche Fälle muss das Jugendamt im Bezirk Salzburg-Umgebung immer öfter behandeln, sagt Leiter Hannes Herbst. „Im Vergleich zum Jahr 2010 sind die Mitteilungen, die Gefährdungsabklärungen zu 100 Prozent gestiegen. Das heißt, wir haben 2011 zirka 140 Gefährdungsabklärungen durchgeführt. Und heuer ist es so, dass bereits im ersten Quartal 52 Meldungen eingelangt sind“, so Herbst.

Massiver Mangel an Sozialarbeitern

Gleichzeitig herrscht in den Salzburger Jugendämtern ein massiver Personalmangel. Allein im Flachgau fehlen mindestens vier Sozialarbeiter, im ganzen Bundesland sind es 15. Die Politik sei informiert, bisher gebe es aber keine Anzeichen für Besserung, heißt es aus dem Jugendamt.

Das Jugendamt Flachgau hat jetzt auch die Obsorge jenes misshandelten Babys übernommen, das am vergangenen Montag mit schweren Verletzungen ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht wurde. Mehr dazu in Kindesmisshandlung: Eltern einvernommen.