Debatte um „Sperre light“ der Innenstadt

Die heftig umstrittene Sommersperre der Salzburger Innenstadt soll nun doch kommen - allerdings in stark abgespeckter und vereinfachter Variante. Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) hat neue Pläne am Montagvormittag vorgestellt.

Blick auf Festung und Salzburger Altstadt.

Franz Neumayr

Salzburg, wie es weltweit bekannt ist

Von der ursprünglich vorgeschlagenen, kompletten und zwei Monate dauernden Sperre ist nun nur noch wenig übrig geblieben. Für Diskussionsstoff dürfte der Entwurf von Padutsch trotzdem sorgen.

Touristenmassen einbremsen

Es wird eine „Altstadtsperre light“, die Stadtrat Johann Padutsch nun vorhat. Zur Erinnerung: Es geht - wie berichtet - in erster Linie darum, die Touristenmassen zur Festspielzeit aus der Stadt herauszubekommen. Vor allem an Regentagen überfluten diese das Zentrum. In den vergangenen Jahren hat man versucht, mit der Schlechtwettersperre gegenzusteuern. Staus und Verkehrschaos hat es trotzdem ausgiebig gegeben.

Und dann wollte man vom UKH bis Mülln die gesamte Stadt abriegeln, und zwar den ganzen Juli UND den ganzen August. Da hat dann aber Bürgermeister Heinz Schaden gesagt: So gehe es auch nicht - zumindestens die Kais an der Salzach müssten frei bleiben.

Was ist konkret geplant?

Gesperrt wird der Müllner Hügel, das Neutor und der Hanuschplatz und zwar nur einen Monat - und auch jeweils nur zwischen zehn und 14 Uhr. Dazu soll es großzügige Ausnahmen geben für Altstadtbetriebe und Anrainer.

Der grüne Stadtrat Johann Padutsch hofft, dass zumindest diese Variante beschlossen werden kann: „Ich wollte die Diskussion jetzt einfach einmal beenden, weil nun ein Gremium endlich sagen muss: Wir machen es, oder wir machen es nicht. Weil wenn wir noch länger warten, dann können wir es nicht mehr machen. Es braucht dazu nämlich auch eine Informationskampagne. Die muss ich jetzt starten, oder ich kann es lassen.“

„Kleine Variante mehrheitsfähig“

Padutsch betont, die nun debattierte kleinere Variante der Altstadtsperre sei sehr wohl mehrheitsfähig - im Gemeinderat und in der Bevölkerung: „Die große Variante wäre es es nicht gewesen.“

Der sozialdemokratische Bürgermeister Heinz Schaden ist noch nicht zufrieden und will weitere Verhandlungen.

Der Altstadtverband müsse unbedingt eingebunden werden, so der Chef der Stadtregierung: „Diese Partner müssen das mittragen können. Ich finde es schon sinnvoll, den Festspielbezirk in der Festspielzeit aus dem Verkehr herauszunehmen. Es gibt aber noch Gesprächsbedarf. Ich habe den Stadtrat Padutsch gebeten, dass er nun einen Amtsbericht vorlegt. Damit kann nun im Planungsausschuss konkret beraten werden. Und das Ergebnis davon steht eben noch aus.“

Blaue, Polizei & Altstadtverband dagegen

Die städtische FPÖ hat auch die sommerliche Altstadtsperre light inzwischen schon abgelehnt. Die Polizei ist ebenfalls skeptisch, und auch der Altstadtverband hat viele Kritiker der Pläne in seinen Reihen. Es gibt also noch sehr viel Diskussionsbedarf, bevor das Ganze irgendwann einmal tatsächlich beschlossen wird.

Links: