Wohnen so teuer wie noch nie

Noch nie war Wohnen in Stadt und Land Salzburg so teuer wie heute. Wohnraum wurde zum Luxusgut, kritisiert die Salzburger Arbeiterkammer. AK-Präsident Siegfried Pichler fordert die Politik auf, durch konkrete Maßnahmen endlich zu handeln.

Egal ob Miete oder Eigentum, für’s Wohnen muss man in Salzburg derzeit so viel Geld ausgeben wie nie zuvor. Für eine 70m² große Mietwohnung müsse man heute um fast 40 Prozent mehr bezahlen als noch vor elf Jahren. Bei den Preisen für Eigentum betrug die Steigerung sogar 76 Prozent, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler.

„Im selben Zeitraum stieg die Inflation um 25 Prozent, da kann sich jeder die Differenz ausrechnen und sieht, dass Wohnen fast unerschwinglich geworden ist“, meint Pichler.

„Rezept kann nur heißen: bauen, bauen, bauen“

Nach wie vor suchen rund 11.000 Salzburger in Stadt und Land eine Mietwohnung. „Hier gibt es nur ein Rezept: bauen, bauen, bauen! Das heißt, den Wohnungsmarkt mit seinen eigenen Gesetzen schlagen - also ein größeres Angebot im öffentlich geförderten Wohnungsbereich zu geben, damit die Nachfrage gedeckt wird und diese spekulativen Zuwächse nicht mehr möglich sind“, so Pichler.

Mittlerweile würden viele Salzburger fast die Hälfe ihres Einkommens für Wohnkosten ausgeben - vor der Jahrstausendwende waren es noch rund 25 Prozent. Dieser Entwicklung müsse die Politik mit gezielten Maßnahmen entgegentreten, sagt AK-Expertin Edith Steidl.

AK fordert Reform des Mietrechts

Eine Entlastung für Mieter würde bringen „Mietzinsobergrenzen festzulegen für alle Mietverhältnisse, nicht nur für Verhältnisse die im Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes liegen. Derzeit ist es auch so, dass Befristungen bei den meisten Mietverhältnissen mindestens drei Jahre dauern müssen. Eine Verlängerung der Frist auf fünf Jahre würde eine große Entlastung bringen, weil diese hohen Anfangskosten, wie etwa Kautionskosten, nicht mehr alle drei Jahre, sondern erst alle fünf Jahre anfallen“, argumentiert Steidl.

Auch bei den Betriebskosten sieht sie Einsparungspotenzial und eine Kostensenkung für Mieter. Eines sei jedoch klar: ohne entsprechende Änderungen, werde sich am heimischen Wohnungsmarkt nichts zum Positiven verändern - im Gegenteil, die Preisspirale werde sich noch weiter nach oben schrauben, warnt die Arbeiterkammer.

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