Ansturm auf Passämter zu Ferienende groß

Ab 15. Juni brauchen Kinder ein eigenes Reisedokument. Damit will die EU Kinderhandel erschweren. Am Passamt der Stadt Salzburg war der Andrang am letzten Ferientag groß. Denn um die Pässe zu beantragen, müssen die Kinder mitanwesend sein.

„Die neue Regelung ist die, dass in Österreich ab dem 15. Juni 2012 alle Eintragungen in den Reisepässen der Eltern nicht mehr gültig sind“, erklärt Amtsleiter Franz Schefbaumer. Rund 6.000 Kinder sind in der Stadt Salzburg noch in den Pässen ihrer Eltern eingetragen. Die Familien werden von der Stadt angeschrieben und über die Änderung informiert.

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Gemischte Gefühle bei betroffenen Eltern

„Damit sollen der Kinder- bzw. Menschenhandel und die Kindesentführung unterbunden werden, weil natürlich bei einer Kindesmiteintragung nicht überprüft werden kann, ob das Kind, das eingetragen ist, tatsächlich das mitgeführte Kind ist“, so Schefbaumer.

Für Babys bis zwei Jahre ist der erste Reisepass kostenlos, für Kinder bis zwölf Jahre kostet er 30 Euro. Bei den Eltern löst die neue Regelung gemischte Gefühle aus. „Ich finde das völlig ok. Für Babys halte ich es für etwas übertrieben, aber für Kinder ab zwölf Jahren ist es auf jeden Fall gut“, sagt Andrea Bamberger-Anderl.

„Naja, also für das Baby halte ich es für sinnlos, denn das verreist ja sowieso nicht alleine. Für meinen größeren Sohn ist es in Ordnung“, meint Mutter Sadeta Osmanovic. Wer einen neuen Pass braucht, muss persönlich erscheinen - auch die Kinder.