Zell am See: Streit um Luxus-Appartments

Geplante Luxus-Appartements direkt am Zeller See erhitzen derzeit die Gemüter der Bezirkshauptstadt bis in den Landtag. Dabei geht es um zwei Punkte: Die passende Architektur an einem Seeufer und um die Sorge vor neuen Zweitwohnsitzen.

Gerade vermögende Investoren und Immobilienkäufern aus dem Ausland werden nämlich vielerorts als Preistreiber bei Grundstücken, Häusern und Wohnungen angesehen. 24 Appartements mit freiem Blick über den Zeller See, mit eigenem Badestrand - und einem Maximal-Preis von mehr als 850.000 Euro brutto werden demnächst als Luxus-Immobilien angebote. Die Appartements beim Hotel Bellevue werden in einem sieben-stöckigen Gebäude mit Glasfront errichtet und bringen es damit sogar in den Landtag - konkret zu einer Kritik des FPÖ-Obmanns Karl Schnell.

FP-Chef Schnell: „Ein Glaspalast, wo einem übel wird“

„Da wird neben einem traditionelle Betrieb ein Glaspalast bzw. Glasturm aufgebaut, wo jedem der das Foto sieht - wenn er einen vernünftigen Geschmack hat - eigentlich übel werden müsste.“

SP-Vize: „Begründeter Verdacht auf Zweitwohnsitze“

Auch Andreas Wimmreuter, Vizebüegermeister in Zell Am See und SPÖ-Abgeordneter, ärgert sich über die geplanten Luxus-Wohnungen. „Junge Einheimsche können sich den Wohnraum nicht mehr leisten und gleichzeitig so etwas. Hier besteht der begründete Verdacht, dass durch die Hintertür Zweitwohnsitze entstehen und ein weiterer Ausverkauf der Heimat stattfindet“, kritisiert Wimmreuter.

VP-Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Beide Wortmeldungen lässt Bürgermeister Hermann Kaufmann, ÖVP, so nicht gelten: Erstens reiche das Bauvorhaben samt Architekturvorschlag in die Zeit des Amtsvorgängers von der SPÖ - auch ihm persönlich gefalle der Architektenentwurf nicht, sei aber vom Gestaltungsbeirat so abgesegnet. Zweitens habe die Stadtgemeinde jetzt alles unternommen, um eine mögliche Zweit-Wohnungsnutzung der Ferienappartements zu unterbinden. Wer von den Käufern seine Luxus-Wohnung nicht mindestens 150 Tage pro Jahr nachweislich vermietet, müsse pro Jahr und Wohnung 10.000 Euro Strafe zahlen - das sei sogar im Grundbuch verankert, so Bürgermeister Kaufmann. Momentan werden jedenfalls Käufer gesucht - Baubeginn soll dem Vernehmen nach im Mai sein.