Spar am Bahnhof auch sonntags geöffnet
Das Offenhalten am Sonntag ist ein Streitthema: Die Gewerkschaft ist skeptisch, die Kirche ist dagegen, die Wirtschaftskammer protestiert. Spar wolle sich hier eine Ausnahmeregelung schaffen, das sei nicht einzusehen, es sei eine Gier nach Marktanteilen, sagt Peter Buchmüller, der Spartenobmann für den Handel in der Salzburger Wirtschaftskammer.
Blachfellner: „Wird ein Ja für Spar geben“
Der Spar-Markt im Salzburger Hauptbahnhof eröffnet am 1. Juni mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern. Die Spar-Manager haben beantragt, dass auch am Sonntag offengehalten werden darf.
Der ressortzuständige Landesrat Walter Blachfellner hat sich bereits entschieden: „Es wird ein Ja geben, denn am Sonntag haben wir in Salzburg Frequenz. Die Frage der Verkaufsflächengröße und von wann bis wann aufgesperrt werden darf, wird jetzt anhand der Frequenzen des Salzburger Hauptbahnhofes überprüft.“
Mitarbeiter seiner Abteilung überprüfen derzeit also genau, zu welchen Zeiten wieviele Menschen am Salzburger Hauptbahnhof sind, sagt Blachfellner.
Rechtlich maximal 80 Quadratmeter erlaubt
Rechtlich dürfen auf Bahnhöfen am Sonntag nur maximal 80 Quadratmeter Verkaufsfläche genutzt werden, die Spar-Manager wollen natürlich mehr. Bei den Verhandlungen wird es einen Kompromiss geben. Auf Bahnhöfen und auch auf Flughäfen gebe es eine besondere Situation, sagt Gerald Forcher von der Gewerkschaft der Privatangestellten.
„Wir haben ein großes Interesse, dass sowas im Rahmen bleibt und dass für die betroffenen Handelsangestellten gute Bedingungen vorhanden sind.“ Blachfellner ergänzt: wer mehr Menschen zum Bahnfahren bringen wolle, der müsse auch die Bahnhöfe attraktiver machen. Und da gehöre auch die Sonntagsöffnung von Geschäften dazu.
Verkehrsplattform für Öffnung am Sonntag
Die Salzburger Verkehrsplattform spricht sich für einen Lebensmittelmarkt am Salzburger Hauptbahnhof aus, der auch sonntags geöffnet hat. Damit haben auch Fahrgäste am Wochenende Einkaufsmöglichkeiten, sagt Verkehrsplattform-Sprecher Peter Haibach.
Einkaufsmöglichkeiten am Bahnhof auch an Sonntagen seien international üblich und die ablehnende Haltung der Wirtschaftskammer unverständlich, so Haibach. Die Tankstellen würden andere Nahversorger mehr gefährden als ein Lebensmittelmarkt am Hauptbahnhof.