800.000 Grippemasken in Kasernen

In Salzburgs Kasernen liegen nach wie vor mehr als 800.000 unbenutzte Grippemasken, für die es keine Verwendung gibt. Sie sind Teil eines Millionenankaufs der Schutzmasken im Jahr 2006 - damals aus Angst vor der Vogelgrippe.

Jahrelang lagen Millionen von Grippemasken in einer Halle in Saalfelden (Pinzgau). Das Gesundheitsministerium zahlte eine hohe Miete für das Gebäude. Mittlerweile wurden die Masken auf die Bundesländer aufgeteilt, weil sie niemand haben wollte. Im Handel waren sie ein Flop, die Gemeinden lehnten die Masken ebenfalls dankend ab.

Lager in Saalfelden, gefüllt mit Grippeschutzmasken, im Jahr 2007

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Das Grippeschutzmasken-Lager in Saalfelden im Jahr 2007

Seit Jahren abgelaufen, aber noch „einsatzbereit“

Das Salzburger Kontingent liegt jetzt in vier Kasernen, 430.000 Masken in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau), knapp 220.000 in der Krobatinkaserne in St. Johann im Pongau, 110.000 in der Wallnerkaserne in Saalfelden (Pinzgau) und fast 60.000 in der Struckerkaserne in Tamsweg (Lungau).

Eigentlich sind die Grippe-Masken seit 2009 abgelaufen, sagt der Salzburger Landessanitätsdirektor Christoph König: „Wir haben das ja auch wiederholt überprüft - sie sind auch heute noch durchaus tragetauglich. Das heißt, sie sind nicht tatsächlich abgelaufen, denn die Filterwirkung ist nach wie vor gegeben. Daher wären sie auch einsatzbereit.“

Puppenkopf mit Grippeschutzmaske

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Puppenköpfe mit den Grippeschutzmasken

Ankauf-Entscheidung „war eindeutig zu fällen“

Als vor sechs Jahren die Sorge vor einer Ausbreitung der Vogelgrippe am größten war, investierte das Gesundheitsministerium mehrere Millionen Euro in die Masken. Der Ankauf sei damals richtig gewesen, sagt der Landessanitätsdirektor noch heute: „Eine katastrophenpräventive Planung muss immer vom schlechtestmöglichen Fall ausgehen. Daher war damals die Entscheidung relativ eindeutig zu fällen.“

Eine großflächige Ausbreitung des Vogelgrippe-Virus unter Menschen habe es nicht gegeben, weil die entsprechende genetische Veränderung des Virus ausgeblieben sei, sagt König.

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