Weniger Poller-Unfälle durch Kameras
Als die Überwachungskameras bei manchen Pollern - etwa beim Michaelitor - installiert wurden, ging es der Stadtpolitik darum, die Fahrerflüchtigen nach Unfällen besser und schnell aufspüren zu können. Und seit im Salzburger Verkehrsamt die Überwachungsbänder gelagert werden, gibt es auch keine Fahrerflüchtigen mehr.
Doch so ein Kamera-Bild hat eine erstaunliche Nebenwirkung: „Die Unfälle sind zurückgegangen - um 65 bis 70 Prozent weniger Unfälle im Vergleichszeitraum zu heute“, sagt Christian Morgner vom Verkehrsamt.
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Peinlich, bei Unfall gefilmt zu werden?
Ist es den Autofahrern peinlich, bei einem Unfall auch noch gefilmt zu werden oder gibt es eine vernünftige Erklärung? Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) sagt dazu: „Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Denn an sich müsste man ja davon ausgehen, dass bis zu diesem Zeitpunkt auch niemand freiwillig hineingefahren ist und nur jetzt, weil die Kameras da sind, besser aufpasst. Aber anscheinend ist es so.“
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Der Computer in der Zentrale zeigt einen Alarm an, betroffen ist der Poller am Rathausplatz. Überraschenderweise steigt nämlich die Unfallhäufigkeit an Pollern ohne Kamera-Überwachung. „Das ist tatsächlich so. Die Schwerpunkte haben sich verlagert“, bestätigt Padutsch.
Bei Kamera-Überwachung weniger Unfälle: die Stadt macht sich das Phänomen zu nutze. Auch wenn etwa an der Hofstallgasse eine Tafel mit der Aufschrift „Videoüberwachung“ steht, gibt es dort gar keine Kamera.
Links:
- Kaigasse: Kamera für Poller „scharf“ (salzburg.ORF.at; 23.3.2012)
- Poller ab sofort videoüberwacht (salzburg.ORF.at; 10.11.2011)