Schwierige Exporte wegen vieler Embargos

Salzburger Firmen exportieren weltweit jährlich Waren im Wert von mehr als sieben Milliarden Euro. Vor allem kleinere Betriebe kämpfen dabei mit vielen Beschränkungen. Politisch instabile Länder sind komplizierte Handelspartner, weil für sie zahlreiche Embargos gelten.

Wer im Iran Geschäfte macht, hat einen schwierigen Handelspartner. Hier gebe es am häufigsten Anfragen von Salzburger Firmen, die Hilfe benötigen, sagt der Leiter der Bereiches Außenwirtschaft in der Salzburger Wirtschaftskammer, Christian Möller.

Frachtschiff

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Den Iran betreffen besonders viele international rechtsgültige Embargos. Es gibt dazu umfangreiche Listen mit Personen, Speditionen oder Banken.

Vielerlei Fakten zu beachten

Wer sich auf dieser Liste befindet, mit dem sollten und dürften auch Salzburger Unternehmen keine Geschäfte machen. Erst kürzlich habe ihn eine Firma um Hilfe gebeten. Es sei um eine Milchlieferung nach Libyen gegangen, sagt Christian Möller.

Milch für Militär oder Kindergärten?

Da gehe es dann darum, die genauen Umstände dieses Auftrages zu klären, ergänzt der Fachmann: „Ob das ein Kunde ist, der in irgendeiner Form - auch nur indirekt - in den Bereich Militär hineingehört. Dazu gehört die Frage, ob diese Milch für Soldaten oder Polizisten ist oder für Kindergartenkinder.“

Besonders viele Anfragen von Firmen gab es nach der Atomkatastrophe von Fukushima vor einem Jahr. Damals habe er täglich zahlreiche Anrufe erhalten, so Möller: „Da ging es auch um Rat, ob man nach Japan reisen könne oder nicht.“

Rat und Hilfe bei Wirtschaftskammer

Salzburger Firmen, die ihre Waren exportieren möchten, müssen auf jeden Fall zahlreiche Vorschriften beachten. In ölfördernde Länder dürfen beispielsweise keine Pumpen oder Röhren verkauft werden, weil die Gewinnung von Öl dort strenger staatlicher Kontrolle unterliegt.

Und an politisch höchst umstrittene Staaten wie den Iran, die wegen Menschenrechtsverletzungen und der Atompolitik in der Kritik stehen, darf auch keinerlei Hochtechnologie verkauft werden.